Reise nach Norwegen 2019

Hurtigruten Teil II
Vom Nordkap über Kirkenes zurück nach Bergen
  Datum Tag Nr. KM Stand
Auto
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Etappe
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KM Wowa
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KM Wowa
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KM Ausflüge
Etappe
KM Ausflüge
Total
Start Mi 06.06.2019 16 52781   1142   1142   0
Ende Di 11.06.2019 21 53346 565 1707 445 1587 120 120
 
Kirkenes bis Vardo
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31.05.2019 - Die Etappe: Batsfjord - Vardo - Vadso - Kirkenes - Vardo - Batsfjord - Berlevag

Die Nacht war recht stürmisch, die hohen Wellen haben das Schiff recht zum Schaukeln gebracht. Dank entsprechenden Tabletten haben wir es gut überstanden.

Am Vormittag erreichen wir Kirkenes, der Wendepunkt unserer Reise. 3 1/2 Stunden Aufenthalt würden eigentlich für einen Landgang reichen, doch das Wetter ist so garstig, wir bleiben lieber an Bord. Bei unserem nächsten Halt in Vardo hat sich das Wetter gebessert, es nieselt nur noch ein bisschen.

Vor Vardo liegt eine kleine Insel, die den östlichsten Teil von Norwegen markiert, auf rund 31° Ost. Das entspricht dem Längengrad von Istanbul.

In Vardo halten wir 45 Minuten, Zeit um die alte Festung zu besuchen. Hier muss ich zum ersten Mal einen Eintritt mit Geld bezahlen, keine Kreditkarte! Allerdings gäbe es eine App fürs Handy, doch auf die verzichte ich. Die Festung ist nicht sehr gross, hat einige mit Gras bedeckte Häuser, die als Museum dienen, diverse alte, verrostete Kanonen.

Je länger die Fahrt dauert, umso schöner wird das Wetter. Abends um 22 Uhr 30 geniessen wir den warmen, schönsten Sonnenschein auf Deck.

Nach Tromso
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01.06.2019 - Heutige Route: Mehamn - Kjollefjord - Honningsvag - Havoysund - Hammerfest - Oksfjord - Skervoy - Tromso

Leider hat das schöne Wetter nicht lange angehalten, es ist wieder trüb und nass, die Wolken hängen tief herunter. Immer wieder dringt ein Sonnenstrahl bis nach unten durch und beleuchtet ein Dorf oder eine schöne Felsformation. Das Thermometer auf Deck zeigt 9° an. Das ginge ja noch, doch es bläst ein starker eisiger Wined, gefühlte Temperatur -10°!

Kurz vor Hammerfest fahren wir an der Insel Melkoya, zu Deutsch Milchkuh, vorbei. Sie heisst wohl so, weil auf ihr das Nordseeerdgas verarbeitet und zum Verkauf in Tankschiffe abgefüllt wird. Die Stadt Hammerfest wird von den Norwegern als Energiestadt bezeichet. Um das zu unterstreichen erhalten wir auf Deck 9 einen Energiedrink aus Kaffee, Gewürzen und weiteren geheimen Zutaten.

Für den kurzen Landgang ziehen wir so fast alles an was wir dabei haben. Im Hafen von Hammerfest zieht ein weisser Beluga fröhlich seine Kreise, bite nicht streicheln und nicht füttern! Zum Wal steht in Wikipedia:
Der Wal trug ein Geschirr mit Kamerahalterung und dem Aufdruck „Ausrüstung St. Petersburg“ in englischer Sprache. Es wurde spekuliert, dass der Wal von der russischen Marine zu Spionagezwecken ausgebildet worden war. In einer Abstimmung im Internet erhielt das Tier den Spitznamen Hvaldimir, eine Kombination des norwegischen Wortes für Wal, Hval, mit dem Vornamen des russischen Präsidenten Vladimir Putin.
Wir haben jede Menge Touristen gesehen, die ein Foto von ihm wollten, ihn selbst haben wir nur schemenhaft wahr genommen.

In Skervoy reissen die Wolken auf, links Regen, rechts Sonne, das Resultat ein voller Regenbogen.

02.06.2019 - Die Route: Finnsnes - Harstad - Risoyhamn - Sortland - Stokmarknes - Svolvar - Stamsund

Wie wir Harstad verlassen, sehen wir einen recht hohen Springbrunnen mitten im Wasser. Man könnte meinen, man sei in Genf.

Kurz vor Risoyhamn passieren wir die seichteste Stelle der ganzen Reise. Bojen markieren einen schmalen Kanal, in dem gerade einmal 3 Meter Wasser unter dem Kiel des Schiffes liegen. Fast im Schritttempo gleitet das Schiff dahin, bei normaler Geschwindigkeit würde das Wasser unter dem Kiel zur Seite gedrängt und es könnte zu einem Aufsetzer kommen. Doch der Kapitän meistert die Aufgabe souverän.

In Storkmarknes nutzen wir den einstündigen Aufenthalt für einen kurzen Landgang. Es ist Sonntag, alle Läden sind zu. So wandern wir zu nahe gelegenen Bogenbrücke, von deren höchstem Punkt aus wir einen Blick auf den Ort und unser Schiff werfen.

Wie wir uns dem Trollfjord nähern legt plötzlich ein kleines Boot längsseits an, etliche Passagiere steigen um. Sie gehen auf einen Ausflug zur Beobachtung von Seeadlern. Im Trollfjord sollen sie wohnen. Bei der Einfahrt zum Fjord entdecke ich mit einer Portion Glück einen Jungvogel, der nah am Schiff vorbeifliegt.

Auch der zweite Besuch des schmalen, von steilen Bergen begrenzten Besuchs des Trollfjord ist eindrücklich.


Von Bodo nach Rorvik
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03.06.2019 - Die heutige Etappe: Bodo - Ornes - Nesna - Sandnessjoen - Bronnoysund - Rorvik

Ein trüber, regnerischer Tag, einzig in Bronnoysund könnten wir an Land, drauf verzichten wir und macchen stattdessen einen Rundgang auf Deck 6. Es ist die einzige Möglichkeit auf dem Schiff, einen Endlosrunde zu drehen.

Zeit, etwas über das Schiff und die Tagesabläufe zu sagen. Die MS Midnatsol bietet allen Komfort der für so eine Reise wünschenswert ist - gute Kabinen, alle mit Dusche und WC (auf der MS Lofoten gibt es noch Kabinen mit Waschbecken, Dusche und WC sind auf dem Gang), komfortable Betten, ein Tisch mit Stuhl, genügend Stauräume. Für den Aufenthalt während des Tages stehen diverse Salons mit bequemen Sesseln oder Sofas zur Auswahl, alle mit Sicht nach aussen, allen voran die zweistöckige Panorama-Lounge über dem Bug. Auf dem obersten Deck 9 stehen für Sonnenanbeter Liegestühle bereit. Zwei Whirlpools im freien lassen sich auch bei schlechtem Wetter geniessen. Für die aktiven stehen Fitnessraum und Sauna bereit. Für das leibliche Wohl stehen drei Orte zur Wahl: eine Art Bistro, ein À-la-Carte-Restaurant und das eigentliche Restaurant, für Durstige gibt es noch eine Bar. Hier hat jeder Reisende seinen zugewiesenen Tisch für Mittag- und Abendessen, für uns ein Vierertisch, den wir mit einem netten und interessaten Schweizer Paar teilten. Beim Frühstück und Mittagessen bietet das Buffet eine reiche Auswahl, die die Wahl ab und zu nicht ganz leicht macht. Das Abendessen, ein Dreigangmenü, ist jeweils einem Thema der Norwegischen Kultur und Küche gewidmet und wird in einer nett aufgemachten Menükarte erklärt.

Die meisten Stops sind nur kurz, eine viertel- bis eine halbe Stunde, gerade lang genug um Passagiere aus- oder einsteigen zu lassen und Gepäck ein und aus zu laden.

Fast jeden Tag werden Ausflüge angeboten, die reichen vom Fischefangen über Wanderungen, Busausflügen bis hin zu Stadtbesichtigungen. Im Amfi, dem Amphitheater, gibt es jeden Tag einen interessanten Vortrag über Land und Leute, gehalten in einer leicht verständlichen Art und mit Humor gewürzten Art vom sehr kompetenten Expeditionsmitglied Aslak.

Ach ja, ganz ohne Highlight ist der Tag natürlich nicht. Am späteren Nachmittag taucht ein Berg mit einem riesigen Loch auf. Da der Berg auf einer Halbinsel liegt, die das Schiff umrundet, kann es von beiden Seiten bewundert werden.

Nach Alesund
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04.06.2019 - Heutige Etappe: Trondheim - Kristiansund - Molde - Alesund

In Trondheim haben wir einen längeren Aufenthalt von 6:30 bis 10:00. Doch da wir bis fast 9 Uhr schlafen, bleiben wir an Deck und geniessen die warme Sonne im Liegestuhl. Wir sind da nicht die einzigen. Die MS Trollfjorden scheint etwas früher zu sein, sie muss vor dem Hafen auf unser Auslaufen warten. Bei der Vobeifahrt dann ein Gewinke und Hallo auf beiden Schiffen.
Leider währt das schöne Wetter nicht allzu lange, dicke Wolken ziehen auf. Ganz so schlecht ist das nicht, wir müssen unsere Taschen packen, morgen um 9 Uhr müssen sie vor der Kabinie beim Lift sein.

In Kristiansund hat dann Petrus wieder etwas Einsicht, es nieselt nur noch. Auf dem Kai warten allerlei Güter, bereit zum Transport. Unter anderem auch zwei fein säuberlich in weisser Folie verpackte Helikopter.
Dann, in Molde, eine kleine Überraschung - plötzliche ertönt Trommelwirbel und Marschmusik. Das lokale Blasorchester marschiert strammen Schrittes zum Kai, stellt sich neben dem Schiff auf und gibt ein längeres Ständchen. Sozusagen zum Ende unserer Reise.


Das Ende der Reise
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05.06.2019 - Die heutige, letzte Etappe: Torvik - Maloy - Floro - Bergen

Um 7 Uhr 30 klingelt der Wecker. Das Tagesprogramm ist streng organisiert - bis 9 Uhr Koffer raus zum Lift, Essen bis 10 Uhr, Kabine verlassen bis 10 Uhr, Mittagessen von 11 Uhr 30 bis 13 Uhr, anlegen um 14 Uhr 30 in Bergen, anschliessend deckweises Verlassen des Schiffes, Entgegennahme des Gepäcks am Laufband im Abfertigungsgebäude, warten auf ein Taxi, Fahrt zum Campingplatz. Zwischen den einzelnen Aktivitäten herumsitzen und warten in einem der vielen Sesseln.

Das Wetter ist trüb, es regnet, als ob es traurig ist, dass die tolle und interessante Reise Geschichte ist. Doch vor Bergen klart es auf, wie wir im Camp ankommen scheint sogar die Sonne.

Ein kleines Resumee: Eine tolle Reise, prädikat "sehr empfehlenswert".

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Erstellt: 05.06.2019