Reise nach Norwegen 2019

Ostwärts
Von Bergen nach Gol
  Datum Tag Nr. KM Stand
Auto
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Etappe
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KM Wowa
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KM Ausflüge
Etappe
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Start Mi 06.06.2019 16 52781   1142   1142   0
Ende Di 11.06.2019 21 53346 565 1707 445 1587 120 120
 
Zurück in Bergen
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06.06.2019 - Der Wohnwagen hat uns wieder - und umgekehrt. Zuerst heisst es einmal Wasser tanken, Wäsche waschen, ungebrauchtes einräumen, den weiteren Weg planen.

Doch in den freien Minuten lassen wir die ganze Reise noch einmal an unserem geistigen Auge vorbeiziehen - tolle Landschaften, interessante und humorvolle Gespräche mit unseren Tischnachbarn, interessante Ausflüge, speziell der ans Nordkap, interessante und lehrreiche Vorträge über Norwegen, über Land und Leute, die Schlacht am Buffet beim Mittagessen, das nette und äusserst freundliche Reinigungspersonal, die aufgestellten und immer lächelnden Kellner und Kellnerinnen.

Und dann gilt es ja noch, unsere weitere Reise zu planen. Wir wollen nordwärts. Aber ob un direkt nach Norden über die E39 oder zuerst über die E16/7 nach Voss und dann über die E13?? Wir entscheiden uns für die zweite Variante.

Nach Tvinnefossen
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07.06.2019 - Wir ziehen weiter. Hergekommen sind wir auf der 7 via Gol und Voss und das letzte Stück dann dann auf der 13 nach Bergen. Zurück wollen wir auf der 7 entlang dem Hardangerfjord nach Voss. Eine landschaftlich wahnsinnig schöne Strecke, allerdings mit etlichen Tunnels. Dem Weg entlang immer wieder imposannte Wasserfälle, Seen, Fjorde, schöne Picknickplätze. An einem von ihnen machen wir Halt und geniessen unser Mittagessen an der warmen Sonne.

Die Strasse ist teilweise sehr schmal, so schmal dass keine zwei Autos aneinander vorbei kommen. An so einem Engpass kommt uns ein dicker Brummi entgegen. Dessen Fahrer sieht uns und legt sofort den Rückwärtsgang ein, fährt einige Meter zurück und drückt sich dann seitlich in eine Ausweichstelle. Super! Fast am Ende der Schmalspurstrasse bei Granvin kommt uns mit übermässigen Tempo ein Wohmobil entgegen. Dessen Fahrer kann gerade noch bremsen bevor es kracht. Doch statt nun etwas Platz zu machen, weigert er sich beharrlich, auch nur einen einzige Millimeter in irgeneine Richtung zu fahren. So bleibt mir nichts anderes übrig, sofern ich nicht dort übernachten will, zentimeterweise mich zwischen dem Womo und der Strassenabgrenzug durchzuzwängen. Die Sache ist so eng, ich muss meine Rückspiegel zeitweise einklappen und sehe so nicht, wie weit weg der Wohnwagen noch von den hohen Randsteinen weg ist. Und dann geschieht es, der Wagen kratzt an Strassenbegrenzung. Der Schaden ist gottseidank nicht so gross, wir können weiter.

Wie ich am Abend unsere heutige Route in der Landkarte eintrage, fällt mir ein klitzekleines rotes Symbol auf, ein durchgekreuzter Wohnwagen! In der Legende lese ich dann Für Wohnanhänger nicht empfehlenswert. Das gleiche Zeichen ist aber auch auf der Strecke Voss - Bergen, und da hatten wir gar keine Probleme.

Unser Tagesziel wäre eigentlich der CP in Vossavangen. Der direkte Weg dorthin ist aber wegen einer Baustelle gesperrt. Ein Strassenarbeiter instruiert uns, wie wir mit einem kleinen Umweg zum CP kommen. Doch der Umweg führt dazu, dass der Wohnwagen vor uns den letzten freien Platz erwischt. Wir müssen also weiter zum nächsten Camping, 13 Km. Der liegt am Tvinnefossen Wasserfall. Trotz des Getöses der herabstürzenden Wassermassen bleiben wir. Die Einfahrt ist allerdings nicht sehr einfach, 10 Busse stehen im Weg. Im Hafen von Bergen liegen drei riesige Kreuzfahrtschiffe und jede Menge Passagiere haben einen Ausflug hierher gebucht.

Nach Kjornes
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08.06.2019 - Die Nacht war nicht so ruhig wie gewohnt, der Wasserfall hat doch recht stark gerauscht. Dank Stöpsel in den Ohren war Schlafen einigermassen ok.

Es ist noch nicht 9 Uhr, schon tauchen die ersten Busse auf. Wir aber packen unsere sieben Sachen und ziehen weiter. Die Route führt erst einmal durch Täler entlang von Flüssen zwischen hohen, steilen Bergen, mit jeder Menge Wasserfällen. Später dann auch wieder entlang von Fjorden. Am Ende des doch recht schmalen Aurlandsfjorden liegt ein Kreuzfahrtschiff am Kai. Was die wohl hier ansehen?

Und dann kommt ein weiterer der zig-tausend Tunnels, ein seeeehr langer, der Laerdalstunnel mit 24.5 km. Der birgt auch eine kleine Überraschung - mitten im Tunnel eine höhlenartige Erweiterung, die mit farbigen, hauptsächlich blauem Licht, ausgeleuchtet ist. Da kommt keine Langeweile auf! In Lardalen wartet eine weitere Überraschung - der Campingplatz ist voll! Pfingsten!! Also weiter. Die Fähre bringt uns über den Sognefjorden und nach ein paar Kilometern finden wir in Kjornes auf dem Camp noch einen der letzten Stellplätze. Die meisten Plätze sind mit Wohnmobilen belegt, die sonst doch so sehr auf die grosse Freiheit und das freie Stehen pochen!

Der grösste Teil der Camper sind Norweger, und was ein echter Norweger ist, der nimmt fürs Abendessen seinen Grill in Betrieb. So weht uns ein Bratduft um die Nase während wir uns an einem kalten Buffet mit Brot, Wurst, Käse, Gurken, Oliven und einer Flasche Wein erfreuen.


Stabkirche von Urnes
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09.06.2019 - Ein regnerischer Tag, gerade richtig für einen Ausflug zur Stabkirche in Urnes. Die liegt gerade einmal 18 km weit weg. Um zehn Minuten nach 1 Uhr sind wir in Solvorn am der Fährstation, leider 10 Minuten zu spät, wir müssen bis 14 Uhr auf die nächste Fähre warten.

Im Ort hat es ein kleines Hotel mit einem Restaurant. Hier vertreiben wir uns die Zeit bei Kaffe und ausgezeichnetem Kuchen. Das Geschirr liegt in einem Schrank bereit, Kuchen ist in der Auslage einer Vitrine und den Kaffee gibt es ab Thermoskrug, Selbstbedienung auf Norwegisch!

In einer knappen Viertelstunde bringt uns die Fähre nach Urmes. Eine kurze Fahrt den recht steilen Berg hinauf und wir sind bei der Kirche. Nach Bezahlung unseres Obolus erhalten wir eine Führung um und durch die Kirche. Es ist die älteste noch stehende Stabkirche in Norwegen. Auf einem Steinfundament aufgebaut und mit Teer bestrichenen Aussenwänden hat sie die Jahre überdauert. Sowohl aussen als auch innen reich geschmückt ist es ein echtes Juwel.

Durch die kleine Fähre und den steilen Anstieg von fast 100 Höhenmetern ist die Kirche für den Massentourismus fast unerreichbar.


Kjornes und Umgebung
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10.06.2019 - Damit die Schadenfreude nicht auf der Strecke bleibt, hier etwas aus der Sektion Pleiten, Pech und Pannen. Heute zum Thema "P": Vorgestern, beim Abhängen der Wohnwagens ging das Abreisseil vergessen und blieb eingehängt. (Für Nichtwohnwagenfahrer: ein Seil, das am Anhänger und am Auto befestigt ist und, sollte sich der Wohnwagen während der Fahrt selbständig machen, die Bremse des Wohnwagens betätigt.) Nun, wie ich mit dem Auto wegfahren wollte, tat das Abreisseil seine Pflicht und riss. Da es sich hier um eine Sicherheitseinrichtung handelt, ist fahren ohne selbiges verboten. Also muss ein neues her. Nur, woher? Es ist Pfingsten, alle Läden sind zu. Wir müssen also bis Dienstag warten. Das gibt uns einen Tag für einen weiteren kulturellen Ausflug

Ganz in der Nähe in Kaupanger liegt eine zweite Stabkirche, die besuchen wir. Sie ist die grösste am Sognefjord. Aussen nicht sehr spektakulär, doch der Innenraum ist sehenswert. Gewaltige Pfeiler stützen das Dach, eine bemalte Kanzel und ein Taufbecken, das irgendwie an ein Ei in einem Eierbecher erinnert. Zeichnungen an der Wand, an einer Stelle Musiknoten.

Ein paar Schritte weiter das kleine Sogn Fjordmuseum. Hier gibt es historische Fischer- und Transportboote zu bewundern. In einer nachgebauten Werkstatt wird der Arbeitsplatz eines Bootsbauer dargestellt. Das ganze wird durch Wände voller Fotografien abgerundet.

Gegen Abend taucht dann noch die Sonne auf, wir können einen kleinen Rundgang auf dem Camping machen.


Nach Gol
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11.06.2019 - Meine erste Sorge gilt dem Abreissseil, ich habe Glück, in dem von der Campingreception empfohlenen Laden kann ich zwei kaufen. Eins als Reserve, man weiss ja nie. Die Montage ist dann schnell erfolgt und wir können beruhigt weiter ziehen.

Auch heute klettern wir eingeklemmt zwischen hohen Bergen bis auf etwa 1100 MüM. Das saftige Grün der Landschaft weicht einem bräunlichen Ton je höher wir kommen. Oben auf der Ebene weit verteilt jede Menge kleinere Hütten, wohl Ferienhäuschen für den Sommer. Am Himmel ziehen zwischendurch recht dunkle Wolken auf, doch glücklicherweise halten sie dicht.

Norwegen ist ja nicht nur das Land der Tunnels und Fjorde, kulinarisch ist es ja auch das Land der Fische. Wir wagen uns an ein Lachsfilet, das dann auf dem Grill brutzelt. Bei minimaler Hitze und mit einer Alufolie gegen den kalten Wind geschützt gelingt es erstaunlich gut.

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Erstellt: 12.06.2019