Reise nach Irland 2017

Die ersten Tage in Irland
Von Cherbourg bis Cork
  Datum Tag Nr. KM Stand
Auto
KM
Etappe
KM
Total
KM Wowa
Etappe
KM Wowa
Total
KM Ausflüge
Etappe
KM Ausflüge
Total
Start Di 16.05.2017 8 103869   1192   1147   45
Ende Sa 20.05.2017 12 104198 329 1521 224 1371 105 150
 
Auf die Fähre
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16.05.2017 - Irland, wir kommen! Am Nachmittag müssen wir auf die Fähre, so geniessen wir am Morgen noch die warme Sonne. Und dann die kurze Fahrt zum Hafen. Auf Wartespur 1 und 2 stehen schon einge Fahrzeuge, Autos, Wowa's und Womo's bunt gemischt. Wir schliessen uns hinten an und harren der Dinge die da kommen. Nach etwas mehr als einer Stunde warten leuchten dann grüne Ampeln über zwei Eingängen, allerdings bei Spuren 8 und 9! Also alle Fahhrzeuge quer über den Platz nach links und dann warten, bis man am Schalter ist. Endlich sind dann auch wir an der Reihe, erhalten Bordingkarte, Kabinennummer sowie -schlüssel und dürfen weiter zur nächsten Wartezone. Wir stehen zuvorderst in Reihe 8 und dürfen zusehen, wie immer wieder einmal ein Fahrzeug aufs Schiff darf. Nach total 4 Stunden warten (fast wie beim Stau am Gotthard!) dürfen dann alle Camper an Bord. Wir werden eingewiesen - vor - nach rechts, noch ein bisschen vor, und noch ein wenig nach rechts, bedrohlich nahe an einem LKW, ein Öffnen der Caravantüre wäre nicht mehr möglich. Platzmässig sieht es so aus, dass ich am LKW vorbei ziehen könnte. Doch plötzlich heisst es halt, Abstand zum LKW 10 cm, Breite der Türe 55 cm. Vor mir sind noch etliche Meter frei, doch da darf ich nicht hin, der Platz wird durch die Trennwand belegt. Also zwei Meter zurück, abkuppeln, sechs Mann an den Wohnwagen und etliche male vor und zurückschieben, dann geht die Türe auf. Doch nun steht der Wohnwagen so nah zum Nachbarn auf der linken Seite, kein Zugang zum 230V Anschluss. Armer Kühlschrank, er muss ohne Strom auskommen. Zum Schluss entschuldigt sich der Einweiser, er dachte wir seien Engländer und hätten die Türe auf der linken Seite!
Der Rest des Tages verläuft dann ohne Probleme. einzig die langen und relativ grossen Wellen lassen das Schif sanft hin und her schaukeln, etliche Passagiere mit bleichen Gesichtern laufen mit den ominösen Papiertüten in der Hand umher. Uns stört das weniger, nach einem passablen Abendessen legen wir uns zur Ruhe.

Nach Fethard
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17.05.2017 - Trotz Geschaukel haben wir die Nacht einigermassen gut überstanden und machen uns auf zum Frühstück.
An Bord sind auch etliche Busladungen voll Touristen. Und die marschieren in Corpore an unserem Frühstückstisch vorbei zu ihrem Esssaal. Etliche sehen etwas bleich aus und haben eine der überall griffbereit liegenden Kotztüten in der Hand und marschieren trotzdem Richtung Buffet. Uns kommt das etwas seltsam vor, bleich und trotzdem Appetit? Doch kurze Zeit später verlassen die ersten den Speisesaal mit prall gefüllten Tüten in der Hand - Lunchpaket!
Pünktlich um 11:30 legt die Fähre in Rosslare an. Ohne grosse Warterei können wir die Fähre verlassen, doch gleich heisst es wieder Halt! Die Fahrzeuge werden nach illegalen Einwanderen untersucht. Dann weiter bis zum nächsten Halt - Zoll! Das geht zügig und unsere eigentliche Reise kann beginnen. Wir wollen heute nicht sehr weit, nur auf einen CP auf der Halbinsel Hook Head. Der ist an und für sich nichts besonderes, wir wollen uns von der letzten, doch nicht so perfekten Nacht erholen. Wir sind die einzigen Touristen auf dem Platz neben jeder Menge Raben und Hasen. Im nahe gelegenen Ort Fethard finden wir einen kleinen Supermarkt bei dem wir uns mit allem notwendigen eindecken können.

18.05.2017 - Heute ist Sightseeing angesagt. Laut Wetterprognose soll es regnen, doch noch ist der Himmel am Morgen klar und ohne jede Wolke. Also nichts wie los! Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm am Hook Head. Wir fahren durch teilweise recht schmale, kurvenreiche Strässchen und sind froh, keinen Wohnwagen im Schlepptau zu haben. Obwohl auf vielen Strecken Tempo 80 erlaubt ist, was die Einheimischen auch voll ausnützen, belassen wir es bei etwa 60 km/h, bei engen, unübersichtlichen Kurven entsprechend weniger.
Wie wir am Hook Head auf dem Parkplatz stehen, spazieren zwei ältere, einheimische Ladies vorbei. Sie sehen die fremde Autonummer und so kommen wir ins Gespräch - woher, wohin, wie lange. Wie sie hören, dass wir an die Westküste wollen geraten sie in Entzücken. Oh wie schön, das wird uns gefallen, und dann folgt eine ganze Reihen von Orten, die wir unbedingt ansehen müssten. Wie wir dann unsere geplante Route auf der Karte zeigen, ist ihre Begeisterung grenzenlos.
Dann können wir uns dem ältesten, ununterbrochen im Betrieb stehenden Leuchtturm der Welt widmen, erbaut im 13. Jh. So alt sieht er von aussen gar nicht aus. Erst wie ich den Turm auf einer Führung auch von innen sehe, wird mir sein Alter bewusst. Unendlich dicke Mauern, vom Russ geschwärzte Wände und Decken. Zwei Videos, eins mit einem Mönch und eins mit dem Erbauer des Turms, erzählen die Geschicht des Turmes. Von oben, nach 115 Stufen, eine herrliche Rundsicht über die Halbinsel.
Unser nächster Halt ist Dunbrody Abbey. Aus weiter Entfernung betrachtet sieht das uralte Gemäuer nicht sehr vertrauenserweckend aus. Wir belassen es bei einem Blick aus sicherer Distanz und fahren zum John F. Kennedy Memorial Park & Arboretum. Ein fast grenzenlos scheinender Park mit zig-tausend Bäumen bepflanzt, wunderschön angelegt. Wir machen einen längeren Spaziergang und bewundern die verschiedenen Bäume und Sträucher, über 4500 verschiedene Arten sollen es sein. Direkt neben dem Park liegt ein Hügel, sagenhafte 271m hoch! Klar, dass wir da hochfahren und die Aussicht geniessen. Beim Blick übers Land sind die so typischen kleinen, mit Hecken umrahmten Felder zu sehen.
Ach ja, es war Regen voraus gesagt, bei uns war die Vorhersage falsch, etwas weiter im Norden sind dunkle Wolken zu sehen, aus denen es kräftig regnet.

Nach Branley
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19.05.2017 - Weiter nach Westen. Das Navi allerdings empfielt uns zuerst einen Weg nach Norden, nach New Ross, es scheint die Fähre in Ballyhack nicht zu kennen. Die Auffahrt auf die Fähre ist recht knifflig - zuerst eine enge Linkskurve zu einem kurzen, abfallenden Stückchen Strasse, die in die steigende Rampe der Fähre mündet. Doch mit einem bisschen zick-zack fahren klappt es, der Wowa schleift nicht am Boden. Die Abfahrt ist einfacher, dafür warten dann schmale Gässchen und enge Kurven. Das wird auch gemeistert. Wir gondeln weiter durch die recht hügelige Landschaft auf der N25. Langsam macht sich der Hunger bemerkbar, da taucht glücklicherweise eiine der wenigen Tankstellen auf, die sowohl einen Gespann tauglichen Parkplatz und ein Restaurant haben. Gestärkt fahren wir weiter. Doch auch hier gibt es Staus, eine Baustelle quer durch einen ganzen Ort. So heisst es denn 10 Minnuten warten, biss unserer Seite freie Fahrt bekommt. Kurz vor Blarney weist uns das Navi den Weg zum CP, den schnellsten wie es meint. Das bedeutet schmale Strassen, auf denen knapp zwei Autos kreuzen können. Nur an einer Ecke kommt Fahrzeug entgegen und dessen Fahrer, ein freundlicher Irländer legt sofort den Rückwärtsgang ein und macht Platz.Nachdem wir uns auf dem Camp installiert haben, gehts noch nach Blarney zu Einkaufen.

Cork und Blarney
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20.05.2017 - Wir besuchen Cork. Unser Auto stellen wir in einem Parkhaus nahe dem Englischen Markt ab. Die Fahrgassen und Parkplätze entsprechen den Irischen Strassen - eng!
Im Markt herrscht Hochbetrieb, es scheint als ob alle Einwohner Corks noch ihr Sontagsmenue einkaufen wollen. Bei den vielen, kleinen aber sehr anziehenden Läden für Fleisch, Fisch, Huhn, Gemüse usw. hat man die Qual der Wahl. Uns quält eher der Hunger, im Farmgate Cafe im Markt bekommen wir nach kurzem Warten - Please wait here to be seated - einen Platz. Das Charcoal grilled fre-range Chicken with Lemon & Thyme Sauce schmeckt hervoragend. Die spezielle Atmosphäre des Cafes hat sicher dazu beigetragen. Beim Verlassen des Marktes werden wir magisch von einer Bäckerei angezogen, die herrlich anzusehende Brote anbietet. Wir können nicht widerstehen und kaufen ein 6-Korn Brot. Wieder draussen schlendern wir duch einige schmale, mit Bars, Restaurants und kleinen Läden ausgestattete Gassen und fahren dann zurück nach Blarney.
Blarney Castle & Gardens warten auf uns. Die Schlossruine bietet nicht sehr viel, vier Wände, zwei enge, steile Wendeltreppen, einige leere Räume. Da wäre dann ja noch der Blarney Stone. Wer ihn küsst (und das wird heute fotografisch festgehalten), wird redegewandt. Einerseits habe ich keine Lust, mich auf dem Rücken liegend zu verrenken und den von unendliche vielen Küssen blank polierten Stein zum glänzen zu bringen und andererseits bin ich schon sprachgewandt genug, ich muss ja nicht unbedingt zur Plaudertasche werden. Aber, wenn ich so überlege - 12 Euro Eintritt plus etliche Euro für das Foto - vor Euro Zeiten hätte man sagen können eine Pfunds Geschäftsidee! Der umliegende wunderschöne Garten mit seinenn eindrücklichen Bäumen, Blumen und Farmen ist für uns das Eintrittsgeld wert.

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Erstellt: 20.05.2017