Reise nach Irland 2017
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Start | So 28.05.2017 | 20 | 104749 | 2072 | 1517 | 555 | Ende | Sa 03.06.2017 | 26 | 105289 | 540 | 2612 | 76 | 1593 | 464 | 1019 |
Mal abgesehen vom Geholper, die Strecke hat auch ihre Reize und schönen Seiten. Bei Molly Gallivan's Farm machen wir Halt und sehen uns auf einem Rundgang zwischen Hühnern, Kühen, Schweinen und Eseln die alten Gebäude, das Steinpaar, dessen Ausrichtung den Sonnenaufgang am 21 Juni anzeigt, an. Im Laden gibt es Gestricktes für alles und jeden, Keramik, DVD's mit Irischer Musik. Zwei davon sucht sich Elisabeth aus. An zwei Aussichtspunkten wollen wir anhalten, was mit dem Gespann aber nicht ganz einfach ist. Aber da wir ja noch den Ring of Kerry fahren wollen, stört uns das nicht sehr, wir werden ja noch mit dem Auto allein hier vorbeikommen. |
29.05.2017 - Ring of Kerry! Laut einem ersten Tip der Dame an der Rezeption umfahren wir die Halbinsel rechts herum, der Grund, die Touribusse fahren links herum, so werden wir nicht zwischen ihnen eingeklemmt. Und das erweist sich als sehr sinnvoll, es kommen uns dutzende entgegen. Der zweite Tip kommt von einem netten deutschen Ehepaar, das wir schon auf diversen CP's angetroffen haben. Von Killarney nach Kennmare nicht auf der N71 über den Pass zu fahren, sondern auf der R569. Dank eines hier ansässigen Parlamentariers sei sie toll ausgebaut. Und das stimmt, topf eben, breit, ohne Holper. Der erste Teil der Strecke bis Sneem ist nichts besonderes. Hier machen wir auch unseren Mittagshalt und wollen uns ein Restaurant suchen. Doch da kommen etliche Busse, kippen die Insassen aus und die stürmen die Bars, Pubs und Restaurants. Wir haben Glück und finden in der hintersten Ecke eines Pubs noch ein Plätzchen. Von Caherdaniel an wird die Landschaft interessanter. Wir machen einen Abstecher zum Derrynane Hous, Heim des irischen Nationalhelden Daniel O'Connel. Neben dem riesigen Park besticht der flache, breite Sandstrand. In Waterville fahren wir an der Statue von Charlie Chaplin, der hier einmal Urlaub gemacht hat, vorbei, ohne auch nur ein einziges Foto zu schiessen. Kurze Zeit später verlassen wir die von Bussen geplagte N70 und fahren zur Spitze der Halbinsel und nach Portmagee. Hier geht es erst wieder kurvenreich steil nach oben auf den etwa 250m hohen Pass, um dann auf der schnurgeraden, steilen Strasse wieder auf Meereshöhe zu führen. Immer wieder gibt es schöne Blicke aufs Meer, Valentina Island und die durch Hecken und Mäuerchen umrahmten Felder. In Portmagee wollen wir übernachten und suchen uns ein B&B, Bed and Breakfast, in der Nähe des Hafens. Fast daneben liegt die Bridge Bar, deren Speisekarte und das innere Ambiente geradezu für das Abendessen einlädt. Beim Verlassen des Lokals passiert es dann, Elisabeth stolpert und fällt platt auf die Nase. Resultat - Kinn und Lippen stark geschürft, ein Schlag mit der Brille auf die Augenbraue, die Ecke eines Zahnes abgeschlagen, das Knie wird auch in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem der erste Schreck überwunden ist und Elisabeth festgestellt hat, dass nichts gebrochen ist, gehen wir auf die andere Strassenseite wo sie sich auf eine Bank setzen und dann auch hinlegen kann. Am Nebentisch sitzt ein deutsches Ehepaar, er ist Arzt und bietet sofort seine Hilfe an. Nach einem ersten Untersuch von Gesicht und Knie gibt er eine erste Entwarnung. Wegen dem Zahn rät er uns, im nächsten Ort beim Zahnarzt die Bruchstelle versiegeln zu lassen. Wir folgen dem Rat und verlassen unser B&B, nicht ohne vorher EUR 30 für das Nichtbenutzen unseres Zimmers bezahlt zu haben und fahren in den nächsten Ort. Die Zahnarztpraxis in Caherciveen ist aber bereits geschlossen, wir müssen bis morgen warten. So suchen wir wieder eine Bleibe und landen im San Antoine B&B. Alan, der Besitzer, hilft sofort - Coldpack inkl. elastischer Binde, nimmt die Blutbefleckte Hose zur Reinigung und bietet Elisabeth auch eine Krücke an. Auf die kann sie glücklicherweise verzichten. Zu den beiden Zahnärzten im Ort hat er nicht allzuviel Vertrauen, er rät uns, zu seinem Arzt in Killorglin zu gehen, er würde uns morgen früh bei ihm anmelden. |
Wir gehen hinunter ins Frühstückszimmer, wo uns Alan schon erwartet. Für Elisabeth schlägt er ein Rührei vor, für mich eint ypisches irisches Frühstück - Spiegeleier, Würstchen, Schinken, zwei halbe Tomaten, alles gebraten. Dazu Toast mit Marmelade und Kaffee. Für Elisabeth ist die Portion Rührei fast zuviel, sie fragt Alan wieviele Eier es denn sind. Drei sagt er, das würde sie warm halten. Er teilt uns auch mit, dass er Elisabeth bei seinem Zahnarzt angemeldet hat und wir einfach vorbei könnten. So verabschieden wir uns noch einmal ganz herzlich und danken für die Hilfe, auch die gewaschene und gebügelte Hose. Die Strasse nach Killorglin ist gut, schon um11 Uhr sind wir beim Zaharzt. Keine zwei Minuten später sitzt Elisabeth auf dem Behandlungsstuhl. Nach etwa einer halben Stunde ist die Reparatur vollendet, der Zahn sieht wieder wie neu aus. Keine Ahnung, wie die Zahnärztin das fertig gebracht hat. Und das für sage und schreibe nur 90 Euro. Sie rät Elisabeth auch, sich noch zur Sicherheit von einem Arzt untersuchen zu lassen. Zurück auf dem CP telefoniert die Dame an der Rezeption mit diversen Praxen, bis wir endlich einen Termin erhalten. Kurz vor sechs Uhr ist dann auch dieser Untersuch abgeschlossen, wir können beruhigt sein. Und nun zur Frage aller Fragen: lohnt sich der Ring of Kerry? Die Halbinsel ist sicherlich anders als die andern. Wegen unserem Malheur konnten wir nicht das sehen, was wir wollten. Gemäss Alan, der das Durchbrausen der Busse in einem Tag sehr bedauert, gäbe es sehr viel sehenswertes, ein Ehepaar käme schon seit Jahren und finde immer noch neues. Das einzige was wir sagen können, wer die Rundfahrt von rund 220km an einem Tag abspuhlt, der verpasst das meiste. |
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Wir fahren weiter zum Mucckross House. Auch hier verzichten wir auf die geführte Tour und machen uns auf den Weg zur Muckross Abbey. Das ist zwar auch eine Ruine, aber mit dem alten Friedhof irgendwie mystisch und verwunschen. Der Kreuzgang mit einem uralten Baum in der Mitte ist vollständig erhalten. WIr spazieren zurück zum Auto und stellen fest, dass wir heute die längste und weiteste Tour der ganzen bisherigen Reise gemacht haben, fast 9km in 3 Stunden! Toll! Elisabeth ist wieder voll da, abgesehen von einigen blauen Flecken. Wieder im Camp stellen wir die Stühle auf und freuen uns an der warmen Sonne. |
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