Reise nach Irland 2017
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Start | So 21.05.2017 | 13 | 104198 | 1521 | 1371 | 150 | Ende | Sa 27.05.2017 | 19 | 104749 | 551 | 2072 | 146 | 1517 | 405 | 555 |
Ohne Zwischenfälle erreichen wir den CP. Der liegt an einem recht steilen Hang. Die fest installierten Mobilheime stehen quer zum Hang und haben auf der Talseite sicher 50cm mehr Bodenfreiheit als auf der Bergseite. Unser Platz ist nicht ganz so schräg, aber immer noch so, dass wir per Mover etliche Male hin und her fahren müssen bis wir die optimale Position erreichen. Und dann braucht es alle acht Unterlagbrettchen sowie den Auffahrkeil um den Wowa einigermassen ins Lot zu bekommen. Das gelingt nicht ganz, geöffnete Schubladen gehen von alleine zu, dafür werden die Tassen von der Espressomaschine nicht mehr wegvibriert. Garrettstown House ist ein alter Landsitz, der früher einmal sehr stattlich ausgesehen haben muss, dessen Gebäude sich heute jedoch in recht desolatem Zustand befinden. Wir stehen schräg, die Sanitäranlagen sind schräg, neben uns ein älteres, schräges Hippieehepaar, wahrlich alles in allem ein schräger Platz, aber mit einem gewissen Charme. |
22.05.2017 - Ein grauer Morgen, Wolken und eine Art Nebel, nicht gerade sehr einladend. Doch noch während wir frühstücken verzieht sich Nebel und Wolken, die Sonnne scheint. So macht der Besuch in der kleinen Stadt Kinsale mehr Spass. Es hat heute am Montag auch wesentlich weniger Leute als gestern, wir finden sofort einen Parkplatz. Auf der Touri-Info lassen wir uns sagen, was wir uns unbedingt ansehen sollen. Da wäre als erstes die St. Multose Church, wuchtig, uralt und geschlossen. Uns verbleibt nur der Spaziergang rund um die Kirche an den verwitterten Grabsteinen vorbei. Der Ort ist klein,die wenigen Gassen mit den kleinen Läden, Bars und Restaurants, schmale, bunt angemalte Häuschen mit Mini-Vorgärten haben wir in kurzer Zeit besichtigt. In einem kleinen, von aussen unscheinbaren Restaurant essen wir ein überraschen gute Mittagsmahlzeit. Ein weiterer Höhepunkt von Kinsale ist das Charles Fort. Ein riesiger Komplex, sehr weitläufige Anlage, die bis anfangs 20.Jh noch benutzt wurde. Auf dem Rückweg zum Camp machen wir einen kleinen Umweg zum Old Head, eine Halbinsel umgeben von hohen Klippen. Leider gelangen wir nicht ganz zur Spitze, ein Golfclub - Members & Guests onlly - versperrt den Weg. |
23.05.2017 - Der Nebel ist heute noch dichter als gestern, was solls, wir fahren der lang ersehnten und viel gepriesenen Westküste entgegen. Wo es geht, folgen wir dem Wild Atlantic Way. Das ist nicht immer möglich, ab und zu führt er über in der Strassenkarte gelb markierte Strassen, und die sind nichts für ein Gespann. Wir fragen uns auch, ob das "Wild" für den "Atlantik" oder den "Way", die wilden, kleinen Strassen gemeint ist. Auf unser bisherigen Tour haben wir gelernt, dass Strassen, die mit "L" nummeriert sind, nichts für uns sind, "R" Strassen gehen, obwohl ab und zu auch recht eng und kurvenreich. Wir kommen schnell voran und sind bereits kurz nach 12 Uhr auf dem CP Eagle Point bei Bantry. Unser Platz ist diesmal topfeben und mit unverstellbarem Blick aufs Meer. An der Reception wollen wir uns noch über die Ausflugsmöglichkeiten informieren, doch vorher machen wir einen Rundgang auf dem Platz, und der ist riesig, rund 800m lang und etwa 400m breit. Alle Stellplätze sind gross, die meisten mit Blick aufs Meer. Was uns besonders auffällt, es gibt kaum fest installierte Mobilheime, Dauercamper logieren in meist recht grossen Wohnwagen. Die nette Dame an der Reception präsentiert uns etliche Vorschläge - Bantry House mit wunderschönem Garten, Mizen Head, Sheeps Head, Ring of Beara, Garinisch Island mit Italienischem Garten. Erstaunlicherweise rät sie uns vom Ring of Kerry ab, der sei nicht so interessant, total hochgejubelt und mit Touris übersät. Wir haben also die Wahl! |
24.05.2017 - Man muss klein anfangen, daher nehmen wir uns heute die kürzeste der drei möglichen Routen vor, die Tour zum Sheeps Head, etwa 80km. Zuerst noch breite Landstrasse, dann aber folgen die schmalen, kurvigen, von hohen Hecken gesäumten Strässchen. Das Wetter spielt leider nicht ganz mit, oben graue Wolken, darunter immer wieder Nebel. Doch immer wieder gibt es schöne Aussichten übers Land, aufs Meer. Bei der Hütte am Sheeps Head stehen nur wenige Autos, kein Massentourismus. Drei ältere Einheimische, zwei Männer und eine Frau, weisen uns den Weg zum Leuchtturm. Der ist steil und steinig, Elisabeth kommt ein Stück mit und kehrt dann zurück zur Hütte. Die drei Einheimischen winken mich plötzlich vom Hauptweg auf einen kleinen, ansteigenden Pfad, dessen Ende nach wenigen Schritten erreicht ist, es eröffnet sich der Blick auf den tief unten liegenden Lough Akeen See. Ich marschiere weiter bis zum Leuchtturm und geniesse , was das Wetter an Aussicht gelassen hat, am interessantesten sind die Gesteinsformationen, die wie senkrecht aufgestellte Schiefertafeln aussehen. Kurz nach mir treffen auch die Einheimischen ein. Der jüngere der beiden Männer stellt mir den älteren als Miterbauer und Wärter des Leuchtturmes vor. Zurück fahren wir dann quer über die Halbinsel auf die andere Seite. Es geht über einen kleinen Hügel, auf dessen Kamm eine Tafel steht, die die Aussicht erklärt. Dies ist auch bitter notwendig, der Nebel verhüllt alles. |
Kurze Zeit später lockt ein Parkplatz in der Nähe eines Strandes. Den erreicht man aber nur über eine Brücke aus zusammen hängenden Kunststoffkanistern. Die sind voll Luft, bei Ebbe liegen sie am Boden, bei Flut schwimmen sie oben auf. Es läuft sich darauf wie auf einem Wasserbett. Uns ist nicht nach baden zumut, wir ziehen weiter auf dem Mizen Scenic Way. An einer Kreuzung sehen wir einen Wegweiser zum Hafen von Crookhaven. Wir folgen ihm und kommen zu einem kleinen Ort. Direkt am Hafen liegt O'Sullivan's Bar & Pub. Es ist Mittag, wir sind hungrig, nichts wie hinein. Von aussen nichtssagend, entpuppt es sich zu einem Lokal, wie man es sich vorstellt - reihenweise alte Bilder an der Wand, über dem Tresen, gut geschützt durch eine Glasscheibe, Geldscheine aus allen Herren Länder, jede Menge alkoholisches im Gestell, ein Klavier an der Wand am Ende des Loakls. Elisabeth bestellt sich die Suppe des Tages, ich ein Lachssandwich. Es dauert dann nicht mehr lang und wir sind am Mizen Head. Hier stehen wesentlich mehr Autos als gestern am Sheep Head, also auch mehr Touris. Trotz recht viel Nebel kaufen wir uns die Eintrittskarten für das Museum und den Leuchtturm. Auch hier wandern wir rund 2 km, die Auf- und Abstiege halten sich in Grenzen. Zum Fels mit dem Leuchtturm, der gerade mal 1m hoch ist (schliesslich steht er auf einem 50m hohen Felsen) geht es über eine Brücke. Interessant ist das kleine Museum, dass sich Marconi und seinem Radiosender widmet. Die erste Antenne hat er übrigends bei Crookhaven aufgestellt. Petrus zeigt sich gnädig und hebt den Nebel so weit, dass wir ein Stück der näheren Küste sehen können. Zurück im Camp hat dann Petrus endlich Einsicht und lässt die Sonne scheinen. So können wir bis fast 21 Uhr draussen vor dem Wowa sitzen. |
26.05.2017 - Nichts tun, ausruhen! |
27.05.2017 - Während der Nacht sind noch ein paar Regentropfen gefallen, doch der Morgen lässt sich schon sehen, es ist ja auch sonniges Wetter vorhergesagt. Wir wollen heute den dritten Finger, Beara, umrunden. Bis Glengarriff läuft alles wunderbar, dann geraten wir aber in den Ring of Beara Cycle, das bedeutet so gegen 3500 Radfahrer aller Kategorien, die uns da auf der ganzen Umrundung der Halbinsel entgegen kommen werden. Die sind gottseidank sehr diszipliniert und fahren schön brav auf ihrer Strassenseite. Nur wenns eng wird, verdrücken wir uns in den Strassengraben. Da diese Rundfahrt bekannt ist, meiden die Einheimischen die Halbinsel, der Autoverkehr ist minim. Bei herrlichem Sonnenschein können wir die Fahrt so richtig geniessen und uns an der fantastischen Landschaft freuen. Am Ende des Fingers, bei Ballaghboy geht dann ein Seilbahn hinüber zu Dursey Island. Glücklicherweise ist sie über Mittag nicht in Betrieb, so müssen wir uns nicht entscheiden, ob wir in der nicht sehr sicher aussehenden, wackeligen Kabine Platz nehmen sollen. Alles ist schon sehr vom Rost angenagt, die Masten könnten demnnächst einknicken. Auf der Nordseite der Halbinsel folgen wir strikt den Wegweisern Ring of Beara. Dadurch kommen wir in den Genuss schöner Aussichten auf extrem schmalen Strassen. Glücklicherweise kommt nur ganz selten ein Fahrzeug entgegen, ich muss kaum in den Strassengraben ausweichen. Zurück überqueren wir dann den Healy Pass, fast 300m hoch. Kurz vor Glengarriff überholen wir dann noch die letzten, recht geschafft aussehenden Radfahrer. |
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