Rückblick

Planung und Realiät

	Die Idee	Die Realität
Profil

	Hier etwas über die Abfahrts- und Ankunftszeiten. Wann sind wir vom CP abgefahren, wann sind wir auf dem nächsten angekommen.

	Hier die pro Tag gefahrenen Kilometer und die Zeit von einem Camp zum nächsten. Diese Zeiten beinhalten auch Pausen, Einkaufen und Besichtigungen.

	Interessant auch zu sehen, wie sich Geschwindigkeit und Fahrzeit in Relation zur gefahrenen Distanz verhält. Auch hier unter Berücksichtigung von Pausen, Einkaufen und Besichtigungen.

	Hier ebenfalls Geschwindigkeit und Fahrzeit in Relation zur gefahrenen Distanz. Aber ohne Berücksichtigung von Pausen, Einkaufen und Besichtigungen.

Tips für andere

• Freistehen: Ist im Prinzip immer möglich. Man muss allerdings bedenken, dass Argentinien und Chile Länder mit Zäunen sind, links und rechts der Strasse sind immer Zäune und wenn es mal ein Gatter hat, ist dieses sicher mit einer Kette gesichert. So einfach mal schnell runter von der Strasse und ab ins Gebüsch geht nicht. Eine sichere Möglichkeit sind die Tankstellen auf den Überlandstrassen, sie haben sehr oft grosse Parkplätze mit Sanitäranlagen. In kleineren Orten gibt es die Camping Municipals, oft reine Picknickplätze, ab und zu kostenlos, meist sehr günstig.


• Gas: Wir haben einen Gastank und es war nicht immer leicht, eine Füllstation zu finden. Da Taxis heute mit Erdgas fahren, gibt es keine LPG-Tankstellen (LPG=Propangas) mehr, in vielen Orten sind die Häuser an Gasleitungen angeschlossen. Den Gastank füllen geht also nur bei Füllstationen und dann nur, wenn der Gaslieferwagen, der noch weit abgelegene Häuser bedient, da ist. Wir haben dann das Problem so gelöst, dass wir uns in Chile eine Gasflasche gekauft haben. Hier ist dann das Problem, dass die chilenischen und europäischen Schläuche unterschiedliche Durchmesser haben und notwendige Adapter nur in entsprechenden Geschäften zu haben sind.


• Geld: Für die Auslösung und Wiederverschiffung von Wohnmobilen wollen die Agenten in Buenos Aires Bares, Euro oder Dollar, so etwa zwei mal 800 Euro. Sollte also dabei sein. Unterwegs kann sehr oft mit Kreditkarte bezahlt werden, wir haben gegen 50% mit VISA-Karte bezahlt. Bankomaten gibt es in den meisten, etwas grösseren Orten. Normalerweise habe wir jeweils gleich zwei mal mit der gleichen Karte 1000 Pesos in Argentinien und 300'000 Pesos in Chile abgehoben.


• Stecker: Wie in Europa, so hat auch jedes Land in Südamerika eigene Stecker. Dabei kann es vorkommen, dass im gleichen Land verschiedene Typen vorhanden sind. Auf Campings bekommt man meist einen Adapter. Für eine Übersicht siehe Stecker verschiedener Länder


• Strassenkarten: In Argentinien gibt es von Firestone den Atlas de Rutas, erhältlich in allen grösseren Buchhandlungen in Buenos Aires, in Chile gibt es einen Satz Bücher von COPEC Guías Chiletur Copec, erhältlich ausschliesslich an den Tankstellen von COPEC. Der enthält zusätzlich viele gute Informationen über Städte, Parks, Campingplätze und vieles mehr.


• Karten für die Planung am PC: Hier dienten die Karten von Proyecto Mapear für Argentinien und Chile, für Peru die von Perú Ruteable. Für ganz Südamerika die von OSM (Open Street Maps). Die wurden in Map Source geladen, das auch als Routenplaner diente. Zweckmässig ist auch noch das kleine Tool MapSetToolKit, mit dem die Organisation der einzelnen Karten in Map Source einfach erledigt werden kann. Achtung: Die Qualität dieser Karten ist nicht mit den hier erhältlichen zu vergleichen, Einbahnstrasse oder Abbiegeverbote sind nicht immer angegeben, Strassen oder die Verbindung zweier Strassen fehlen.


• Navi und Karten dafür: Als Navigationsgerät diente ein Asus Eee PC 1005PEB mit 2GB Speicher und Windows 7. Als Naviprogram diente Navigator 11 Free. Das hat zwar seine Macken und die Karten sind nicht ganz so genau wie die oben genannten, aber es genügt. Über Land geht es gut ohne Navi, in den Städten ist es aber sehr nützlich.
  Wer die OSM-Karten benützen will, kann sie auf ein normales Garmin Gerät laden.


• Kontrollen: Es gibt zweierlei Arten von Kontrollen, Ausweis- und Lebensmittelkontrollen. Ausweiskontrollen finden in Argentinien sehr, in Chile relativ selten statt. Bei den Ausweiskontrollen wollen die Beamten, wenn überhaupt, Führerschein, Fahrzeugausweis, Identitätskarte sehen. Meistens haben sie uns nur nach dem woher und wohin gefragt.
  Lebensmittelkontrollen finden primär in Argentinien in den südlichen Provinzen statt, meist direkt nach der Provinzgrenze und bei der Einfahrt nach Chile. Nicht erlaubt sind Frischwaren wie Gemüse, Obst, Eier, Fleisch. Wenn gefragt wird, ob derartige Waren dabei sind, Ja sagen und einen Apfel und eine Kartoffel abgeben, genügt sehr oft. Beim Grenzübergang nach Chile muss ein Formular ausgefüllt werden. Hier heisst es aufpassen, der entsprechende Punkt kann lauten: "Ich habe keine Ware mit: Ja Nein" oder "Ich habe Ware mit: Ja Nein". Vorsichtshalber sollte man immer sagen, dass man Ware mit hat (fettgedrucktes ankreuzen). Wenn der Zöllner dann bei der Inspektion im Wohnmobil nichts findet, hat man sich leider geirrt. Wenn etwas dabei ist und man sagt man habe nichts, kann das zu Unannehmlichkeiten führen.


• Korrupte Polizei: In vielen Foren und Reisebüchern wird vor den korrupten Polizisten gewarnt, besonders in der Provinz Entre Rios. Davon haben wir nichts bemerkt. In allen Fällen waren sie korrekt und freundlich. In Entre Rios uns hat es erwischt, weil ohne Licht unterwegs. Wenn die Polizisten dort jemanden anhalten, dann wird nach weiteren "Straftaten" und "Unterlassungssünden" gesucht. Und dabei können sie recht pingelig sein. Also immer mit Licht fahren und auf den Autobahnen die Geschwindigkeit im Auge behalten, es wird gemessen!


• Distanzen und Reisezeiten: Die Distanzen sind gross, die Strassen nicht immer in bestem Zustand und es gibt unterwegs viel zu sehen. 300 Km und mehr an einem Tag sind sehr viel, zu Besichtigungen oder Pausen bleibt da kaum Zeit übrig. Unser Schnitt von Platz zu Platz war 30 km/h und wir haben im nachhinein das Gefühl, weniger wäre besser gewesen.

Kann ich mit meinem Womo fahren?

• Strassenzustand: Die Strassen sind teilweise sehr schlecht. Hier muss Schritttempo gefahren werden.


• Federn: Wenn in der Bedienungsanleitung steht Bitte versichern Sie sich vor Reisebeginn, dass der 120 Liter Frischwassertank nicht mehr als 20 Liter enthält, so ist an Auflastung durch Verstärkung der Federn zu denken, denn nicht nur der Wassertank sollte immer gefüllt sein, auch der Treibstoff sollte immer für die nächsten zwei Tagesetappen reichen. Es kann passieren, dass Tankstelle Nummer 1 kein Diesel hat, Nummer 2 streikt, Nummer 3 hat Diesel aber keinen Strom, erst Nummer vier hat beides. Erlebt, Distanz zwischen 1 und 4: 200 Km! Wenn alles an Bord und das Gewicht einiges über den vorgesehenen Grenzen ist, haben die Federn keine Reserven mehr und das kann zu Problemen führen.


• Reifenpannen: Ein Pannenset kann hilfreich sein, aber wenn eine 10 mm Schraube im Reifen steckt, kann das nur der Profi reparieren. TCS, ADAC oder ACA (der argentinische Automobilclub) kann man zwar anrufen, aber ob sie dann auch kommen? Besser sind zwei Reserveräder oder zumindest ein Reserverad und ein Reservereifen.


• Reifenprofil: Wir haben Nokian Hakka C Cargo drauf gehabt. Die waren recht gut, doch ab und zu hätten wir uns Reifen mit einem etwas gröberen Profil gewünscht, die an Steigungen bei lockerem Untergrund etwas mehr Griff gehabt hätten


• Service bzw. Wartung: Vor der Reise muss alles überprüft werden, falls notwendig müssen Keilriemen, Luftfilter oder Bremsscheiben auch vor dem im Betriebshandbuch vorgesehenen Terminen gewechselt werden. Ersatzteile zu bekommen ist Glücksache!!! Nicht jeder Garagist ist willig, wie in unserem Fall, 300 Km umherzufahren, nur um ein Ersatzteil zu besorgen.


• Spanischkenntnisse: Ohne dürfte es auch gehen, allerdings mit sehr grossen Problemen, denn es gibt kaum Leute, die Englisch sprechen, auch nicht auf den Touristen-Infos. Von einer Reise allein ist also ohne minimale Kenntnissen abzuraten. Ein Spanischkurs A1 ist mehr als nur nützlich.