Es geht dem Ende zu
Von Salto Grande nach Zarate
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start So 11.03.2012 165 109436   20432
Ende So 18.03.2012 172 109902 466 20898

 

11.03.2012 - Eine heisse Nacht, um Mitternacht noch 30°, kein Lüftchen, das Abkühlung bringen könnte. Da wir heute sowieso kurz treten wollen, macht das nicht allzu viel aus. Abgesehen von verschwitzten Pyjamas auswaschen und Homepage schreiben tun wir nichts ausser die Tagesgäste beobachten. Salto Grande

El Palmar 12.03.2012 - Bevor wir Salto Grande ganz verlassen fahren wir auf der etwa 2.5 Km langen und 250 m breiten Halbinsel ganz ans Ende. Da wird uns auch klar, woher die unendlich lange Autoschlange kam, die gestern Abend Richtung Concordia fuhr. Ein Grillplatz neben dem anderen, rechts und links der Strasse! Das kurze Stück bis zum Nationalpark El Palmar bringen wir schnell hinter uns. Obwohl im Camp der Tarif für "Casa rodante" angegeben ist, gibt es keine wirklich brauchbaren Stellplätze. Schlussendlich finden wir einen, stehen aber trotz Keilen recht schräg. Es ist heiss, extrem düppig, ich genehmige mir ein kühes Bier und sogar Elisabeth trinkt ein Glas. Es soll regnen und so langsam bilden sich dunkle Wolken. Das Gewitter bringt endlich die lang ersehnte Abkühlung, wir hoffen auf eine Nacht unter 30°.

13.03.2012 - Der 13te, zwar nicht Freitag, aber eben. Es hat die ganze Nacht gegossen, und am Morgen kommt noch ein kräftiger Wind auf. Ich sitze im kleinen Kämmerlein wie Elisabeth ruft: Die Markise! Also runter, rein in die Turnhose und raus, Stühle und Markise rein! Nach dem Frühstück beruhigt sich das Wetter, ich mache eine Inspektionstour um Idefix. Wir stehen zwar noch auf den Böcken, doch die sind vollständig im vom Regen aufgeweichten Boden eingesunken. Ein Wegfahrversuch scheitert, vorne ist es zu glitschig, hinten versinkt Idefix fast bis zur Stossstange. Die vom Camp erbetene Hilfe ist schnell da, mit einiger Mühe werden wir ans feste Land gezogen und stellen uns an einem hoffentlich festeren Ort auf. Nach dem Umzug und dem Reinigen der Böcke reicht es für einen Spaziergang zum Rio Uruguay. Kurz nach em Abendessen dann komische Geräusche, so ein Mittelding zwischen dem Bellen eines Bernhardiners, der zu schnell gefressen hat und dem Grunzen eines verliebten Igels - Vizcachas, eine ganze Herde! Sumpfboden und Vizcachas

San Jose 14.03.2012 - Abgesehen vom Geschwatz der Vizcachas war die Nacht ruhig, kein Regen, kein Hundegebell, kein Absinken von Idefix. Aber das Gewitter hat die ersehnte Abkühlung gebracht, satte 10 bis 12 Grad.
Am 20. März müssen wir in Tigre sein, damit ich am 21. beim Agenten die Verschiffungpapiere für Idefix unterschreiben kann. Wir haben also für; die letzten rund 400 Km viel Zeit. San Jose soll ein schönes Städtchen sein, 50 Km von hier. Schnell sind wir dort, die Wäscherei finden wir nicht und das historische Museum macht gleich zu. Also fahren wir zum Camp am Strand - etwa 200 Grillplätze und, wir staunen, sechs ausgewiesene und gut brauchbare Stellplätze für Wohnmobile!

15.03.2012 - Lesen, surfen, ausruhen und als Höhepunkt des Tages: ein langer, ausgedehnter Spaziergang durch den Campingplatz, 40 min, 2.1 km! Im Camp

Nach Zarate 16.03.2012 - Vergesslichkeit macht sich bezahlt, zumindest für die spitzfindigen Polizisten an der Ruta 14 in Entre Rios. Ich habe vergessen, das Licht an Idefix einzuschalten. Tafeln, die überall in ganz Argentinien entlang den Strassen stehen, weisen immer wieder darauf hin. Daher werden wir auch angehalten. Der Polizist verlangt ID, Führerschein und Fahrzeugausweis und saust damit gleich nach hinten, kommt zurück und bittet mich ebenfalls nach hinten. Hier macht er mir klar, dass die Ladung nicht über die Stossstange hinaus ragen darf. Das Reserverad auf dem Veloträger taxiert er als "Ladung"! Ein Argentinier, den die Polizei auch erwischt hat, spricht gut Englisch und hilft. Wie alles vorsichtige Reklamieren nichts nützt, meint er zu mir gewendet, wenn die Polizei das als Ladung einstuft, dann ist es Ladung und entschuldigt sich für seine Provinz. Kostepunkt: 1030.72 Pesos, exakt und genau gemäss präsentiertem Bussgeldkatalog, rund 250 CHF. Da hier derartige Kontrollen an der Tagesordnung sind, verlassen wir Entre Rios auf schnellstem Weg. In Zarate finden wir ein Camp direkt am Rio Parana und können den Frachtern von und nach Zarate zusehen.

17.03.2012 - Schiffe gucken und Fischer beobachten Tag. Auf dem Seitenfluss, der hier einmündet, fahren Sport- und Ruderboote sowie fast im Stundentakt Schiffe, die im Flusbett Sand absaugen und so die Fahrinne tief halten. Auf dem Parana kommen Frachter vorbei und wir haben sogar das Glück, die Grande America von Grimaldi zu sehen. Mit deren Schwesterschiff, der Grande Africa, wird Idefix nach Hamburg gondeln.
Auf dem Steg am Ufer, direkt vor uns, sind die Fischer emsig am Werk. Sie werfen ihre Leinen bestückt mit Grundblei ohne Schwimmer aus, stecken die Rute in eine der vorhandenen Halter und verschwinden zum Grill. Der wird gleich an- und riesige Fleischstücke, halbe Hühner und meterweise Würste draufgeworfen. Viel Vertrauen in Petri Heil scheinen sie nicht zu haben. Und das scheint ihnen nicht hold, wenn sie nach einer ganzen Weile zur Angel zurück kommen und sie einholen. Das heisst, sie rupfen und zerren wie die Wilden an der Schnur, deren Haken und Blei sich im Schlick und in den Steinen verklemmt haben. Die Enden der Leinen kommen viel öfters ohne Haken und Blei als mit Fisch an die frische Luft. Jetzt wissen wir auch, warum hier Baden verboten ist, zuviel Blei im Fluss und ein mit Angelhaken übersäter Flussboden.
Beobachtungen

18.03.2012 - Siehe gestern. Wir geniessen die Ruhe trotz der vielen Leute, kein Geschrei, kein lautes Gerede, und vor allem, keine Musik, die ist verboten.

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Erstellt:19.03.2012