Der Küste entlang
Puerto Saavedra nach Cobquecura
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start So 25.12.2011 88 98873   9869
Ende Sa 31.12.2011 94 99795 922 10791

 

25.12.2011 - Weihnachten, irgend etwas treibt uns weiter. Wie wir abfahren ist der nette Feuerwehrmann auch schon da und bei ihm jemand mit riesigem Lautsprecher. Da wird wohl heute was los sein.
Welche Route wir Richtung Lebu nehmen wollen ist uns klar, doch dem Navi nicht, ihm scheinen Strassen zu fehlen. So heisst es denn "Fahren sie nach links!" wenn es gerade aus geht oder aber "Sie fahren in die falsche Richtung!". Trotzdem, dank Karte und Beschilderung finden wir den Weg. Die Landschaft ist wieder abwechslungsreich. Die Haupttätigkeiten scheinen hier einerseits Weizenanbau auf immensen Feldern und andererseits die Holzwirtschaft zu sein. Ganze Gebiete sind frisch abgeholzt oder gerade neu aufgeforstet. Erstaunlicherweise für uns auch mit Eukalyptusbäumen.
Wirtschaft

Dampf-Parade In Carahue, einem kleinen Ort unterwegs, staunen wir nicht schlecht, wie wir in die Hauptstrasse einbiegen. Die beiden Fahrbahnen sind durch einen breiten Grünstreifen getrennt und auf dem stehen schön aufgereiht alte Dampfmaschinen, eine Augenweide für jeden auch nicht so technisch versierten Fachmann.

Stellplatzmöglichkeiten gibt es kaum, die wenigen gross genugen Stellen liegen direkt an der Strasse. Am Lago Lanalhue steuern wir einen Camping an, der ist gerammelt voll. Doch ab 19 Uhr 30 sei dann alles leer, versichert man uns, über Nacht könnten wir bleiben. Wir warten also unsere Zeit bei einem Spaziergang und im Liegestuhl ab und beobachten das Treiben. Ganze Sippen sind hier. Wie immer fröhlich, kein Geschrei, kein Lärm. Gegen 19 Uhr beginnt der Abzug. Eine Gruppe ist mit einem Lastwagen gekommen, der wird nun mit Tisch und Bänken beladen, dazu ein riesiger, portabler Gasherd mit Töpfen, die fast Waschbottichgrösse haben. Die Sippe steigt hinten auf und setzt sich auf die Bänke. Eine Besucher nach dem anderen verschwindet. Und dann herrscht schlagartig Ruhe. Am Lago Lanalhue
Lebu 26.12.2011 - Ganz die einzigen im Camp waren wir nicht, mindestens ein Paar mit Zelt war noch über Nacht da. Wir ziehen weiter. Cañete besichtigen wir indem wir eine Runde durch den Ort drehen. In Lebu fahren wir zum Aussichtspunkt am Hafen. Viele der am Pier liegenden Fischerboote haben schwarze Fahnen gehisst, irgendetwas scheint passiert zu sein. Auf der anliegenden Werft sind Bootsbauer am Werk, hämmern und sägen an neuen Fischerbooten. Auf der anderen Seite des Ortes gibt es einen sehr langen Strand mit neu errichteter Promenade. Ganz an deren Ende stellen wir uns hin. Die Strasse führt noch etwas weiter durch einen kurzen Tunnel zu einer steinigen Bucht. Von dort spazieren wir durch zwei weitere schwarze Löcher zu sandigen Buchten.
Gegen Abend beginnen Autofahrer ihre Runden entlang der Prommenade zu drehen. Einer nach dem anderen kommt aus dem Ort mit rechtem Tempo, dreht am Ende und färt dann bei uns ganz langsam vorbei und bestaunt Idefix.

27.12.2011 - Wir fahren recht zügig nach Arauco, soweit das die Bauarbeiten auf fast der ganzen Strecke zulassen. Den Ort in Arauco, wo eigentlich der Zeltplatz laut Karte sein sollte, finden wir ohne Probleme. Doch nichts ist zu sehen. Also weiter nach Llico, doch zuerst irren wir Dank diverser gesperrter Strassen eine Weile durch Arauco, doch wir finden den Ausgang. In Llico erreichen wir den Hafen, auch nicht das Beste für eine Übernachtung. Es ist schon Nachmittag, also vorläufig bleiben und Kaffee machen. Während Elisabeth selbigen zubereitet, gehe ich auf Inspektionstour und entdecke auf der anderen Seite des Hafens einen tollen Platz, mit Sonnendächern und Windschutzwand, direkt am Strand. Da bleiben wir, spazieren noch am Strand und geniessen die Sonne. Nach Llico

Parque Isidora Cousiño 28.12.2011 - In der Nähe von Laraquete soll es einen von einem Schweizer geführten Platz haben. Dahin wollen wir. Aber vorher müssen wir wieder durch Arauco, und wieder irren wir durch die Strassen. Plötzlich hält ein Velofahrer neben uns und weist uns den Weg. Es stellt sich heraus, dass er auf dem Zeltplatz arbeitet, den wir vergeblich gesucht hatten. Zum Camp des Schweizers versperrt uns eine defekte Brücke den Weg. So müssen wir denn weiter Richtung Concepcion und es scheint, dass dem Meer entlang nur Fabriken sind und es keine Stellplätze gibt. Dies wird uns dann auch auf der Info bestätigt. In Lota liegt der Parque Isidora Cousiño oder kurz Parque de Lota. Ein grosser Park mit allerlei exotischen Pflanzen, die teilweise in Chile nicht heimisch sind, schön angelegt, mit diversen Brunnen und unzähligen Marmorstatuen. Ein Besuch, der sich lohnt.

Wie schon erwähnt, gibt es laut Info in Concepcion den nächsten Camping nördlich von Dichato. Leider ist nichts ausgeschildert, wir verfahren uns einige Male bis wir ihn doch noch finden. Zum Abschluss des Tages dann auch ein kleines Malheur, bei der Einfahrt zum Camp übersehe ich einen Pfosten und der hinterlässt böse Spuren am Holm hinter der rechten Tür. Klugerweise haben wir genug Klebeband, das nun den Schaden bis daheim versteckt. Pfostenproblem

Nördlich von Duchato 29. und 30.12.2011 - Unsere Tour bisher von Buenos Aires bis etwa Pucon war doch recht intensiv mit wenigen Ruhetagen, das wollen wir jetzt etwas nachholen. Wir geniessen also die Ruhe. Abgesehen von der Lehrerschaft, die hier, wie bei allen derartigen Zusammenkünften üblich, gesittet und ruhig ihren Jahresabschluss feiert, sind wir allein. Aber eine kleine Wanderung darf sein, und zwar durch den "Zauberwald". Der Wald trägt seinen Namen zurecht, mit seiner üppigen Vegetation verzaubert er uns förmlich. Gottseidank hat Elisabeth ihren Fotoapparat nicht dabei, wir wären nie herausgekommen.
Auf dem Camp hier, wie auch schon auf anderen Plätzen in Chile, können wir unsere Wäsche zum waschen geben. Dies ist natürlich wesentlich einfacher, als in einer Stadt nach einer Wäscherei zu suchen.

31.12.2011 - Nach den erholsamen Tagen ziehen wir weiter. Zuerst zurück nach Ponco, dann quer durchs Land, zur Abwechslung mal Autobahn. In Bulnes füllen wir unsere Reserven auf und finden auch ein Kaffee mit schnellem Internet. In Tres Esquinas besuchen wir ein Weingut, das von einem Schweizer geführt wird. Der ist aber in der Schweiz! Da auch die Kellerei renoviert wird, bleibt es bei der Degustation und dem Kauf einiger Flaschen Wein. Die Angestellten können uns leider nicht erlauben, über Nacht stehen zu bleiben, wir müssen also weiter. In Cobquecura finden wir einen schönen Platz am Meer. Neben den Wellen hören wir komisches Gebrüll und entdecken dann auf der kleinen, ganz nah am Strand liegenden Insel Seelöwen, die sich wohl um den besten Platz balgen. Cobquecura


Einmal möchte ich (Elisabeth) mich persönlich zu Wort melden und zum Neuen Jahr dem Fahrer ein Kränzchen winden!
Jürgen fährt so gut, hegt und pflegt Idefix, steigt für ihn immer wieder aufs Dach und dichtet ab, damit es nicht reinregnet. Er "pflastert" auch Blessuren an Stossstangen etc., entstaubt und putzt Idefix - damit man ihn wieder sieht und wir wieder aus ihm raus!
Jürgen macht immer Frühstück, was ich sehr geniesse.
Was tue ich eigentlich? Kochen, abwaschen, Handwäsche, gelegentlich auch Hausputz. Dann motze ich ab und zu an der gewählten Fahrstrecke - am Eintrag in der Homepage wenn zuviel Navi oder Idefx ist, Jürgen ändert, korrigiert und dann sind wir beide wieder ganz friedlich und ertragen uns recht gut!
Ich fotografiere viel - sicher zu viel, am Abend können wir dann gleich wieder die Bilder löschen, die uns nicht gefallen. Ich bereite das Fotobuch vor, so dass es daheim schnell bestellt werden kann. Ja, und dann schreibe ich SMS - überhäufe meine Lieben daheim. Sie antworten auch immer ganz brav und schicken Bilder von sich und den Enkeln.
Soviel von mir, aber das Loblied ist für Jürgen bestimmt. (Anmerkung des Gelobten: Danke!)
Die Moral von der Geschichte - Wir sind glücklich so Reisen zu können, lachen vielzusammen und hoffen, dass es noch lange so bleibt!

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Erstellt:02.01.2012