Fitz Roy
Fahrt nach Norden
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start Mo 21.11.2011 54 95423   6419
Ende Mo 28.11.2011 61 96461 1038 7457

 

21.11.2011 - Das letzte Strassenstück zum Camp war nicht vom besten, für die Rückfahrt nach El Calafate bleiben wir daher nicht auf dem direkten Weg sondern fahren einen kleinen Umweg, der über eine geteerte Strasse führt.
Die Tankstelle hat nach wie vor keinen Diesel. Also auf zum Gas tanken. Gas gibt es, aber nur in Flaschen, unseren Tank können oder wollen sie nicht auffüllen. Dafür bieten sie uns eine uralte Schweizer Flasche für 300 Pesos oder CHF 75 an, leer versteht sich. Wir sagen Danke und fahren wieder zum Camping.

22.11.2011 - Heute haben beide Tankstellen im Ort keinen Treibstoff mehr. Mañana!! Macht nichts, hier gibt ein sehr gutes Steakrestaurant, das La Tablita. Unser Menü:
  • Bife de Lomo
  • Papas española rejilla
  • Marquisse de chocolate (Elisabeth) / Don Pedro (ich)
  • Espresso con Grappa
und natülich einen guten Wein, empfohlen vom Kellner.
Und wie üblich, wenn wir gut essen gehen, regnet es. Heute nur leicht, glauben wir zu mindest.

23.11.2011 - Das mit dem leichten Regen hatte es so in sich. Idefix steht leicht schief, hängt auf Elisabeth's Seite ganz leicht nach unten und so hat sich auf dem Dach über ihr ein See gebildet. Irgendwo muss in der Abklebung ein ganz kleine undichte Stelle sein. Wieder alles raus aus den Schränken und zum trocknen auslegen! Ich muss wohl weiter abdichten. Glücklicherweise haben wir hier einen Baumarkt gesehen und so kann ich mit weiterem Abdeckmaterial eindecken. Diesel gibt es auch wieder, wir können also weiter zum Fitz Roy. Und wieder eine Traumfahrt - Seen, Berge, Weideflächen, Schafe und Guanakos, ...., staubfrei und ohne Geholper, mit viel Wind und vielen Wolken! Bergformationen

El Chalten 24.11.2011 - Hier auf dem Camp in El Chalten hat sich Idefix in weiser Voraussicht hinter eine Holzwand und leicht schräg aufgestellt. Dank der Wand wird er nicht so gewaltig vom Wind durchgeschüttelt und dank Schräglage läuft der Regen auch ab und nicht rein.
Es bleibt den ganzen Tag garstig. Zwecks Ortserkundung wage ich mich kurz raus. El Chalten bietet ausser Unterkünften und einigen Läden sehr viele Baustellen, die haben hier noch was vor!

25.11.2011 - Dank Zaun wurden wir sanft in den Schlaf geschaukelt. Die Wolken hängen nach wie vor sehr tief und der Wind bläst mit aller Kraft. Die Temperatur ist auch nicht gerade angenehm, an eine Wanderung ist nicht zu denken. Eine Wetteränderung ist auch nicht angesagt. Lieber Fitz Roy, du musst wohl auf unsere Bewunderung verzichten, einen weiteren Tag wollen wir nicht im Womo rumsitzen. Graue Aussicht

Routa 40 Kaum von den Bergen weg, hellt sich der Himmel auf und wir sind auf der Ruta 40 unterwegs. Diese Strasse soll dereinst auf ihrer gesamten Länge von 5194 Km geteert sein. Und daran wird kräftig gearbeitet. Das erleben wir haut- resp reifennah. Gebaut wird so: neben dem Trasse der neuen Strecke, die in weiten Teilen mit der alten identisch ist, wird eine Hilfsstrasse gebaut - einmal mit der Planierraupe durchs Gelände die Pampa flach gekratzt- fertig ist die Holperstrecke, und das auf rund 170 Km von Tres Lagos bis Gobernador Gregores. Wir holpern und rattern und sehen neben uns schon geteerte Stücke, leider noch gesperrt.

Die zwei aus Foren herausgeschriebenen Übernachtungsplätze sind für nicht 4x4 Reisende unerreichbar, wir ziehen bis Gobernador Gregores durch. Der Camping Municipal ist zu und etwas brauchbares ist auf unserer Runde durch den Ort nicht zu sehen. Ich frage bei der Polizei nach. Dem Redeschwall des freundlichen Polizisten entnehme ich einige izquierda's und derecha's sowie eine puente. Also folgen wir den Anweisungen, überqueren die Brücke und stehen vor einem geschlossenen Gatter! Gücklicherweise erscheint dessen Besitzer und erlaubt uns, auch er wieder mit einem Wortschwall, auf seinem Hof zu übernachten. Muchas gracias! Kaum stehen wir, treibt er auch schon eine Herde Schafe an uns vorbei, so dass wir uns in den Schlaf zählen können. Stellplatz spezial

Denkmal in Gobernador Gregores 26.11.2011 - Der Platz war ideal, in der Nacht blies ein starker Wind, die hohen Bäume haben uns aber gut geschützt. Wie wir zum Gatter fahren, ist unser Gastgeber auch schon da. Wir verabschieden uns sehr herzlich, danken noch einmal und tauschen Adressen aus.
Wie wir wieder über die Brücke fahren, sehen wir rechts am Fluss ein Picknickplatz. Den hatte der Polizist wohl gemeint. Da müssen mir wohl ein paar izquierda's und derecha's durcheinander gekommen sein. Nun, manchmal kann so etwas auch gut sein.

Wir holpern wieder über die Notstrasse und dürfen ganz selten einige wenige Kilometer neue, geteerte Routa 40 geniessen. An der Abzweigung zum Parque Perito Moreno machen wir Pause und überlegen uns, ob wir hinfahren sollen. Rund 100 Km Schotter und tief hängende Wolken halten uns davon ab. Dafür entscheiden wir uns, auf einer Touristen-Estanzia zu übernachten. Kurz bevor wir die Estanzia Cueva de las Manos erreichen, durchqueren wir ein "farbiges" Gebiet, die Hügel weisen hauptsächlich einen Pink-Ton auf. Aber auch andere Farben sind vorhanden - gräulich-weiss, braun.
Auf der Estanzia geniessen wir das Einheitsabendessen - Erbsensuppe, Omlette mit Huhn und Gemüse übergossen mit Kürbissauce, Fruchtsalat. Als Appetitanreger Brot und eine kleine Schale mit Fleischbröckchen - Guanako! Das Fleisch selbst ist zäh und die süss-säuerlichen Zutaten definieren den Geschmack.
Farben und Formen

Abdeckungen 27.11.2011 - Die heutige Tagesetappe führt uns nach Perito Moreno, 65 Km über eine perfekte Strasse. Es ist Sonntagmorgen, es scheint als ob die ganze Stadt noch schläft. Der kleine Camping Municipal ist in Aufbruchstimmung, überall wird renoviert. Strom muss ich uns aus dem Gemeinschaftsgebäude holen, die lokalen Steckdosen hängen mit abgeschnittenen Kabeln an den Masten. Idefix wird wieder gründlich entstaubt, aussen mit Wasser, innen mit Bürste und Putzlappen. Hinter dem Kühlschrankgitter und im Gaskasten liegt kiloweise Staub.

28.11.2011 - Der letzte Tag in Argentinien, mindestens vorläufig. Morgen soll es nach Chile gehen, das heisst, frische Früchte, Gemüse und Fleisch an der Grenze abgeben! Machen wir nicht gerne und so legen wir noch einen "Aufesstag" in Los Antiguos am Lago Buenos Aires ein. Die Fahrt dorthin führt wiederum durch eine extrem schöne Landschaft. Vorne der tiefblaue See, dahinter die schneebedeckten Berge. Unterwegs bläst der Wind wieder mit aller Stärke und wirbelt jede Menge Staub auf. Auf einem kurzen Stück sehen wir gar nichts, langsam fahren ist angesagt.
Der Campingplatz liegt nur unweit vom See, in reichweite eines Spazierganges. Am Ufer jede Menge Fischer, die unermüdlich ihre Köder in den glasklaren See auswerfen und wieder einziehen. Ob sie Erfolg haben, wir wissen es nicht, gefangene Fische sind nicht zu sehen.
Lago Buenos Aires


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Erstellt: 29.11.2011