Peninsula Valdes
Viedma bis Peninsula Valdes
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start Mo 17.10.2010 19 90345   1341
Ende Fr 21.10.2010 23 91293 948 2289

 

Nach Valdes 17.10.2011 - Früh am Morgen werden wir von Vögeln geweckt, die ein riesen Geschrei machen. Wir glauben an Möven. Doch später sehen wir, dass das nicht stimmt, sie sind oben schwarz und haben einen gelben Bauch, eine Art Sittiche.
Die Strassen sind wieder schnurgerade, kilometerweise. Ausserhalb Viedma sind viel kleine, von Bäumen umgebene Felder, Ackerbau, Viehzucht und auch Reben. Kurz darauf sind wir wieder in der Pampa, nichts, nichts, rein gar nichts, nur Steppe und kleinwüchsige Büsche, was auch seinen Reiz hat. Auf dem einzigen Baum weit und breit dann plötzlich ein Schwarm der Vögel, die uns am Morgen geweckt haben. Wir fahren bis nach Las Grutas, im Sommer ist hier High-Life, jetzt absolut tote Hose. Auf der Touri-Info erfahren wir, dass genau einer der vielen Campings offen ist. Die gute Fee zeichnet auch noch dessen Standort auf der Karte ein, leider am falsche Ort. So finden wir denn alle anderen Plätze, die geschlossen sind. Kurz bevor wir die Stadt entmutigt verlassen wollen, finden wir ihn doch noch. Drei Internet-Cafes soll es geben, eines wird umgebaut, das andere ist zu und beim dritten ist die WiFi-Antenne kaputt.

18.10.2011 - In der Nacht hat es geregnet und einigen Staub von Idefix (für die, die den letzten Bericht nicht gelesen haben: Idefix ist unser Womo!) gewaschen. Unsere heutigen Aufgaben: Internet suchen und für ein paar Tage einkaufen.
Unterwegs geraten wir einerseits wieder in eine Fleischkontrolle (wir haben nichts) und eine Personenkontrolle. Man will Fahrzeugausweis, Pass und Führerschein sehen. Ich präsentiere Fahrzeugausweis, ID und internationalen Führerschein. Die Beamten geben sich damit zufrieden und sind, wie bisher immer, sehr freundlich.
In Puerto Madryn kommen wir endlich ins Internet. Also kurz alle Mails heruntergeladen. Vier Spams für Viagra und obskure Wetten, drei Infos für neue E-Rechnungen und doch noch zwei wirkliche Mails!
Auf dem CP von Puerto Piramides auf der Hablbinsel Valdes erklärt uns der Platzwart, dass es weder Wasser noch Strom hat, bleiben können wir trotzdem. Wir suche uns einen Platz, schliessen uns am Strom an und füllen unseren Tank mit Wasser !?!?

19.10.2011 - Ausflug auf die Halbinsel Valdes, wir sind gespannt, was für Tiere wir sehen werden. Zuerst steht der nördlichste Punkt der Insel, Punta Norte, auf dem Program. Bis dahin warten allerdings die ersten 80 Km Schotterstrassen auf uns. Doch es ist bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet, mit so 70 bis 80 km/h schluckt Idefix das Wellblech locker.
Unterwegs sehen wir die ersten Guanakos, so eine Art kleinere Lamas. In Punta Norte liegen am Strand Herden von Seeelefanten, die sich kaum bewegen, nur ab und zu werfen sie mit ihren Stummelflossen Sand auf ihre Rücken. Praktisch bei jeder Kuh liegt ein Jungtier, ebenfalls fast regungslos. Den zweiten Stop legen wir kurz vor Punta Cantor ein, hier nistet eine Kolonie Zwergpinguine direkt unter dem Aussichtspunkt, zum greifen nah. Bei Punta Cantor dann wieder jede Menge Seeelefanten.
Am Abend machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort und zum Hafen. Von hier aus können wir mit blossen Augen draussen in der Bucht Wale sehen.
Die Kleinen Die Grossen Die Strasse
Weitere Bilder siehe Gallerie!

20.10.2011 - Nachdem wir schon gestern Abend vom Hafen aus Wale beobachten konnten, sind wir sehr gespannt, was wir wohl vom Schiff aus sehen werden. Mit dem Boot fahren wir etwa eine Viertelstunde zur nächsten Bucht, hier sollen laut Begleitern etwa 70 Wale leben. Was wir dann erleben übertrifft alle unsere Erwartungen, Wale, Wale und nochmals Wale. Dazwischen Möven, Pinguine und sogar ein Seehund. Einmal sind gleichzeitig 15 Wale zu sehen. Sie kommen zum greifen nah an unser Boot. Die Mäuler weit aufgerissen filtern sie fressbares aus dem Wasser. Unsere Begleiter sind ganz begeistert, auch sie sehen die Tiere selten mit offenen Mäulern. Was vorbei schwimmt sind meist Weibchen mit einem Jungen. Die sind etwa drei Monate alt. Pro Tag wachsen sie um 3 cm und nehmen etwa 15 Kg zu. Kein Wunder, bekommen sie eine tägliche Ration von 150 Liter Milch. Es wird fotografiert was die Kameras hergeben, auch vom begleitenden Fotografen. Von ihm erstehen wir eine CD mit seinen besten Bildern sowie die Aufnahmen von unserem heutigen Ausflug. Dass es kalt ist und windet bemerken wir gar nicht, so sind wir von den Tieren eingenommen. Wer nun auf Fotos von steil in den Himmel ragende Schwanzflossen wartet, wartet umsonst. Die sind nur so zu sehen, wenn die Tiere in die Tiefe abtauchen. Früher fuhren die Boote mit Getöse auf die Wale zu um sie eben dazu zu zwingen. Heute stehen sie still, an Bord wird nur aufgeregt geflüstert.
Mit offenem Maul durchs Wasser Mutter mit Jungtier Pinguine
Weitere Bilder siehe Gallerie!

Wir fahren noch nach Puerto Madryn. Bei der Tankstelle geht es wieder ins Internet zum Hochladen der Homepageberichte. Die kurze Fahrt zum Campingplatz des ACA (Argentinischer Autoclub) ist fast schwieriger als die Schotterstrassen, alle hundert Meter ein "toter" Polizist, der nur mit maximal 10 km/h überquert werden kann.


21.10.2011 - Heute ist mal Nichts-Tun angesagt. Na ja, fast. Elisabeth muss ein bisschen Wäsche waschen. Die Autonummern haben die Schotterstrasse nicht ganz unbeschadet überstanden. Das hintere Schild hat sich oben aus dem Rahmen gelöst und wird nun mit Schrauben zusätzlich fixiert. Vorne kommen vorsorglich Kabelbinder zum Einsatz.
Es windet gewaltig, trotzdem wagen wir ein paar Schritte der Küste entlang. Der Campingplatz steht nahe einer historischer Stelle. So historisch, dass ganze Busladungen den Ort besuchen, an dem 1865 die ersten Siedler aus England hier ankamen.
Trotz des wiederum starken Windes wagen wir uns für ein paar Schritte nach draussen, drehen zwei Runden, eine ausserhalb und eine innerhalb des Campings.
Historischer Ort


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Erstellt: 22.10.2011