Warten aufs Womo und los geht's
Buenos Aires bis Viedma
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start Fr 07.10.2010 9 89006   0
Ende So 16.10.2010 18 90345 1341 1341

 

07.10.2011 - Die Nacht war nicht so ruhig, unser Zimmer liegt zur Strasse und da war doch einiges los. Wir haben Glück und können in ein Zimmer zum Hof wechseln.
Wieder zum Agenten um Pass und Fahrzeugausweis abzuholen. Rosa teilt mir mitleidend mit, dass die Grande Amburgo noch mehr Verspätung hat, Übergabe frühestens Mittwoch! Kann man nichts machen.

Am Plaza de Mayo 08.10.2011 - Heute Abend ist die Tangoshow angesagt. Bevor es so weit ist, wandern wir noch zur Plaza de Mayo. Unterwegs ist ein Stück einer Strasse abgesperrt, es wird ein Film gedreht. Auf der Plaza selbst die übliche Protestgruppe im Zelt und mit Plakaten, ganz friedlich. Im Cafe Tortoni machen wir kurz Pause, müssen aber etwas vor der Tür warten bis wir eingelassen werden. Innen dann Nostalgie pur. Cafe Tortoni

Tango! Da sind wir gespannt was da kommt. Im El Querandí haben wir reserviert, Abendessen und Show. Das Essen, na ja. Dafür ist die Show dann wirklich super, Orchester mit Klavier, Bass, Geige und natürlich Bandenon, zwei Sänger und eine Sängerin, drei Tänzerpaare. Sie erzählen die Geschichte des Tangos von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Voll mit Feuer und Freude. Ein riesen Genuss für Auge und Ohr.
Die Rückkehr ins Hotel erfolgt extrem zügig, am Steuer des Kleinbuses sitzt ein Bonsai-Schumi.
Tango Show

09.10.2011 - Die Grande Amburgo liegt derzeit in Zarate und soll am Montag in Buenos Aires eintreffen, mit ihr auch unser Womo. Vorsorglich inspizieren wir die möglichen Parkplätze, wo wir das Womo fahrbereit machen können. Der Veloträger mit Reserverad ist noch im Wohnraum, alles Nützliche in der Garage. Vor dem Hotel gibt es kaum Platz. Der Parkplatz des Buquebus (Fähre nach Uruguay) ist nicht weit weg vom Hotel und es scheint auch noch Wasser zu geben.

Teatro Colon 10.10.2011 - Heute ist ein Feiertag. Wir wollen das Teatro Colon besichtigen. Wie wir uns um 12 Uhr nach der nächsten der stündlichen englischen Führungen erkundigen heisst es 14 Uhr, da müssten wir doch zwei Stunden warten. So fragen wir nach der nächsten der im viertelstunden Takt laufenden spanischen Führungen. Antwort: um 14:15! Das zeigt das grosse Interesse der Argentinier. Wir warten also gerne die zwei Stunden und füllen sie mit einem Bummel der Avenida 9 de Julio entlang. Fürs Mittagessen setzten wir uns in eines der vielen kleinen Restaurants. Was uns immer wieder erstaunt ist die Freundlichkeit des Personals, nirgends griesgrämige Gesichter.
Das Teatro Colon entpuppt sich als ein richtiges Bijou, aber riesig, 3000 Personen finden Platz! Da der Bau 20 Jahre dauerte und verschiedene Architekten ihre Hände im Spiel hatten, ist der Bau ein Gemisch aus französischer, italienischer und deutscher Renaissance. Die Akkustik soll so gut sein, dass ohne Mikrofone gesungen werden kann. Das Beste sind aber die Preise: bereits für 10 Pesos (CHF 2.50) kann eine Oper besucht werden. Der teuerste Logenplatz schlägt mit 300 Pesos (CHF 75.--) zu Buch! Davon können wir zu Hause nur träumen.

11.10.2011 - 10:32 Der langersehnte Anruf vom Agenten - Rosa sprüht vor Glück wie sie uns mitteilt, dass wir morgen das Womo in Empfang nehmen können. Freude herrscht! Doch dann tiefes Schweigen. Wir hören nichts mehr. Gegen Abend rufen wir sie nochmals an, es wird morgen, wir sollen auf alle Fälle im Hotel bleiben.

12.10.2011 - Wir sitzen im Hotel und warten. Zum Mittagessen gibt es Sandwiches aus dem Supermarkt. Dann, um 14:30 ruft Rosa ganz aufgeregt an: Kommt sofort ins Büro, um 15:30 haben wir ein Termin im Hafen. Pünklich bin ich im Büro, und wir rasen mit dem Taxi zum Hafen. Unser Begleiter flitzt von Schalter zu Schalter, jedesmal mit mehr Papier in den Häden, dann können wir in das Zollfreigebiet. Nach einigen Minuten sind wir bei unserem Womo und dürfen erfreut feststellen, dass alles in bester Ordnung ist, kein neuer Kratzer, nichts gestohlen. Dann geht das grosse Warten los, unser Begleiter saust wieder von Schalter zu Schalter, beide Hände voll von Papieren. Doch langsam werden es immer weniger und nach rund drei Stunden sind es nur noch drei Seiten. Die genügen dann um unser Womo aus dem Zoll zu kriegen.
Ich fahre auf den Parkplatz neben der Färe nach Uruguay. Hier, so ist es geplant, übernachte ich während Elisabeth noch im Hotel schläft. Das Womo hier über Nacht allein zu lassen, soll nicht gerade zweckmässig sein. Ich habe also etwas Zeit, den Veloträger samt Reservereifen, der im Womo die Reise hinter sich gebracht hat, wieder an der Rückwand zu befestigen und Wasser zu tanken. Doch dann entscheiden wir uns, dass ich Elisabeth samt Gepäck im Hotel abhole und wir beide auf dem Parkplatz übernachten. Wieder im Womo

Auf dem Weg nach San Miguel del Monte 13.10.2011 - Unsere Haupaufgaben heute: Einkaufen und Gas tanken. Einkaufen ist kein allzugrosses Problem, in einem kleinen Ort neben der Autobahn erhalten wir das notwendigste. Mit dem Gas wird es schon schwieriger. Vom Ranchomovil Club (Wohnmobilclub) habe ich einige Adressen bekommen. Bei der ersten haben wir kein Glück, sie füllen keine Tanks. Die zweite Adresse finden wir trotz intensivem Suchen nicht, obwohl uns eine Passantin intensiv versucht zu helfen. Und zwar auf französisch, sie war eine Weile in der Schweiz und war ganz erfreut an unserem Schriftzug auf dem Womo. Bei der dritten heisst es dann "eine Minute" und wir warten gut eine halbe Stunde. Dann erscheint ein Mann und erklärt uns, dass unser Tank in der Abfüllanlage nicht aufgetankt werden kann, dass aber der Lieferwagen für die Heimlieferungen innerhalb einer dreiviertelstunde da sein sollte. So warten wir und Elisabeth nutzt die Zeit, alles im Womo an den richtigen Ort zu bringen. Nach knapp einer halben Stunde ist der Lieferwagen da und unser Tank gefüllt. Wir fahren noch bis San Miguel del Monte, wo wir uns ein Camping suchen. Was uns hier etwas erstaunt, jeder Platz ist ausgerüstet mit Tisch und Bänken und einem Grill, auf dem man einen Ochsen grillieren kann.

14.10.2011 - Wir fahren weiter Richtung Mar Del Plata. Topfebenes Gelände, wie sagte doch der Kanadier aus Edmoton - Wenn mein Hund wegrennt, kann ich ihm 3 Tage nachschauen. Hier wären es 5 Tage. Links und rechts der Strasse Weiden, weit verstreute Rinderherden, mal Schafe oder Pferde. Kaum in Mar Del Plata entdecken wir einen Supermarkt. Leider sind da Schranken in 2m Höhe, wir müssen auf der Strasse parkieren. Da wollen wir das Womo nicht allein lassen, Elisabeth bleibt also und ich stürtze mich ins Getümmel. Der Markt ist riesig, daher brauche ich eine Stunde um alles zu finden. Wir fahren noch bis an das Ende der Stadt und übernachten als einzige auf dem Autocamping del Faro. Unterwegs nach Mar Del Plata

Unterwegs nach Bahia Blanca 15.10.2011 - Bevor wir uns auf den Weg machen drehen wir noch eine Runde auf dem Camp. Auch hier bei jedem Platz Grill, Tisch und Bänke. Wir folgen der Küste bis Miramar. Die Landschaft bleibt wie gehabt - flach, Rinderherden, Schafe, ab und zu Pferde. Uns gefällt es trotzdem. Wie wir am späteren Nachmittag nichts zum Übernachten finden (links und rechts der Strasse überall Stacheldraht!), fahren wir durch bis Bahia Blanca. Auf dem Camp sind wir nicht mehr die einzigen - Engländer, ein schwedisch-argentinisches Paar und eine deutsche Familie, die mit ihrem Wüstenmobil 7 Monate umher reisen wollen.

16.10.2011 - Heute wollen wir bis Viedma, unterwegs liegt noch Fortin Mercedes, ein Museum das zeigt, wie die Spanier hier einst lebten. Das wenige, das wir sehen können ist interessant. Da noch keine Saison ist, ist das Museum nur einige wenige Stunden pro Tag offen, leider nicht, wie wir da sind! Hier steht auch eine schlichte und doch eindrückliche Kirche, die dem Heiligen der Argentinier gewidmet ist. Aussen sind reihenweise Tafeln mit Danksagungen für erfüllte Wünsche der Gläubigen
Unterwegs kommen wir zum zweiten Mal in eine Lebensmittelkontrolle. Bestimmte Nahrungsmittel dürfen nicht über gewisse Grenzen mitgenommen werden. Kurz hinter Bahia Blanca hat man nach Fleisch gesucht, vor Viedma nach Früchten und Gemüse. Einen Apfel müssen wir abgeben. Patagonien soll frei von Fruchtfliegen sein und die könnten so eingeführt werden. Wir nehmen an, dass die Fliegen wissen, wo die Grenze ist und diese nicht überfliegen.
In Viedma suchen wir den städtischen Camping. Während wir am Strassenrand stehen und die Karte studieren kommt ein Mann und erklärt uns wortreich auf Spanisch, dass der Platz völlig demoliert und total unbrauchbar ist. Meine Bitte, doch etwas langsamer zu reden animiert ihn schlicht zu doppelten Tempo. Macht nichts, irgendwie kapieren wir es doch. Er schickt uns nach Balneario El Condor am Meer, wo wir auch einen guten Platz finden.
Unterwegs nach Viedma

????????????????? Heute haben wir eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Nach jahrelangem Überlegen, tiefschürfenden Diskussionen und sorgfältigem Abwägen haben wir uns durchgerungen, unser Womo nicht mehr nur einfach ganz profan Womo zu nennen (der Ausdruck hat Elisabeth sowieso nie gepasst), sondern ihm einen Namen zu geben. Der gewählte Namen hat uns schon lange Zeit in verschiedenen Dingen begleitet. Zudem ist unser Womo ein Laika und daher sind seine Verwandten sowieso schon bildlich vorhanden, er hat eine goldene Spürnase, die wir gut gebrauchen können und wir haben auch unsere fixen Ideen, na, wer es jetzt noch nicht weiss klicke auf das Bild rechts!


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Erstellt: 11.10.2011