Reise nach Norwegen 2019

Dänemark
Von Larvik zum Legoland
  Datum Tag Nr. KM Stand
Auto
KM
Etappe
KM
Total
KM Wowa
Etappe
KM Wowa
Total
KM Ausflüge
Etappe
KM Ausflüge
Total
Start Mi 18.06.2019 35 53346   2351   2071   280
Ende Di 24.06.2019 40 53764 418 2769 348 2419 70 350
 
Hirtshals
6 Bilder
18.06.2019 - Um 4 Uhr 30 löst Elisabeth Aufstehalarm aus, sie hat den Wecker gehört. Glücklicherweise entpuppt sich der als Fehlalarm aus, es war nur ein Traum. So dürfen wir eine Stunde weiter schlafen, bis das Handy dann programmierter Weise klingelt. Um 7 Uhr müssen wir spätestens am Fährterminal sein, die Fähre nach Hirtshals legt um 8 Uhr ab. Das schaffen wir den auch problemlos. Und dann kommt, wie bei Fähren üblich, das lange Warten. Erst kurz vor 8 dürfen wir aufs Schiff. Da geht es weit nach vorne, beim Ausladen wird es wohl keine Warterei geben.

Wir haben reservierte Sitze und so können wir es uns für die kurze Überfahrt von 3 1/2 Stunden gemütlich machen. Ab und zu ein Rundgang, Kaffee und Kuchen, Sudoku lösen oder ein Buch lesen und schon sind wir nach ruhiger Fahrt in Hirtshals. Es geht so schnell runter vom Schiff, das Navi hat keine Zeit sich richtig einzustellen und weist uns erst einmal in die falsche Richtung. Glücklicherweise bemerken wir das sehr schnell und können umkehren. Camping Hirtshals ist gross, wir erhalten einen Platz fast ohne Nachbarn.

Am Nachmittag spaziere ich noch in die kleine Stadt zur Touri-Info und lasse mir für unsere weitere Reise Tips geben.

Hirtshals
9 Bilder
19.06.2019 - In Hirtshals liegt eine riesige Bunkerstellung, die die Deutschen im 2. Weltkrieg gebaut haben. Sie befürchteten dass die alliierten Truppen hier landen könnten. Es sind etwa 70 Bauten, Bunker, Radarstellen, Flakstationen, usw. Der grösste Teil der Gebäude ist verschlossen und nicht zugänglich. Einige wenige Bunker sind offen und werden als Museen genutzt. Eine imposannte Anlage, die heute trotz dicken Betonmauern erste Zerfallserscheinungen zeigt. Die Gräben, mit denen die einzelnen Stellungen verbunden waren, sind vom Wind mit Sand zugeschüttet.

Wesentlich freundlicher präsentiert sich der Leuchtturm, den ich natürlich besteigen muss. 144 Stufen sind es bis zur Aussichtsplattform. Von hier aus ist die Sicht fast unbegrenzt, keine Berge stören die Aussicht und das Meer ist heute ruhig und wirft keine so hohen, sichtverdeckende Wellen. Von hier aus ist die Ausdehnung der Bunkeranlage eindrücklich.

Für das Abendessen sind Lauchkartoffeln und gegrillte Hamburger programmiert. Die Lauchkartoffeln werden auf dem Herd zubereitet, die Hamburger auf dem Gasgrill neben dem Wohnwagen. Im Osten ziehen dunkle Wolken auf, Frage: reicht es noch im trockenen zu grillieren? Es reicht, genau in dem Moment wo die Hamburger perfekt sind, fallen die ersten Tropfen! Aber kaum sind wir im Wohnwagen ist der Spuk vorbei. Doch später am Abend blitzt und donnert es noch kräftig.

Nach Klitmoller
8 Bilder
20.06.2019 - Am Morgen ein kleine Überraschung - es hat Nebel, der sich bei unserer Abfahrt in Regen wandelt. Die ersten 50 km folgen wir der E39, einer echten Autobahn mit getrennten Spuren. Nicht sehr interessant, aber gut für flottes Vorwärtskommen. Doch kaum biegen wir auf kleinere Strassen ab wird die Landschaft abwechslungsreicher. Wir durchqueren kleine malerische Orte, fahren an weiten Feldern vorbei oder durchqueren Moorlandschaften.

In Klittmoeller ist der Campingplatz Nystrup unser Tagesziel. Wir haben die Wahl zwischen einem Platz auf der grossen Wiese oder in einem von Bäumen und Büschen begrenzten, etwa 150 m2 grossen Separee. Wir entscheiden uns für das Separee, da hier an der Küste der Wind immer bläst, ausser es stürmt.

Am späteren Nachmittag beruhigt sich das Wetter, die Sonne kommt zum Vorschein, Gelegenheit für einen Spaziergang zum Strand. Auch hier, wie in Hirtshals, jede Menge Bunkerreste aus dem Krieg. Sie dienen heute haupsächlich Sprayern, die ganze Gemälde an ihnen angebracht haben. Etliche sind von der Natur teilweise überwachsen oder im Boden versunken.

Elisabeth hat keine Lust um das Abendessen zu kochen, wir bestellen uns im Camp eine Pizza, die erste auf dieser Reise!


21.06.2019 - Der Nationalpark bietet so viel, dass wir nicht alles auf einmal sehen können. Wir entschliessen uns daher, einen Tag länger als ursprünglich geplant hier zu bleiben. Wie wir uns auf die Tour für den Ausflug zum Vogelparadies in Agger machen, halte ich an der Reception an um ihnen unseren Entschluss mitzuteilen. Dies führt aber sofort ins Ressort Pleiten, Pech und Pannen, diesmal in die Rubrik Pech. Während ich den Leuten unsere Absicht erkläre kommt Elisabeth hineingestürmt und sagt, unser Auro ist kaputt! Was ist geschehen? Auf der anderen Strassenseite ist ein junger Mann dabei, den Rasen zu mähen. Der Rasenmäher entpuppt sich nun als Steinschleuder und befördert einen Stein mit voller Wucht in die Scheibe unserer Schiebetüre, welche sofort in tausend Stücke zerbricht. Der Platzbesitzer schaltet sofort und bestellt einen lokalen Reparaturdienst, der die Scheibe notdürftig durch Plexiglas ersetzt. Gleichzeitig organîsiert er auch den Ersatz bei einem lokalen Mercedeshändler. Für uns heisst das warten, bis die Scherben entfernt und durch ein Provisorium ersetzt ist. Gegen 16 Uhr ist das dann erledigt und wir können noch einen kurzen Ausflug zu den weissen Häusern bei Stenbjergen Landingsplads unternehmen. Nette kleine weiss getünchte Häuschen, die wir nur von aussen ansehen können, um 16 Uhr wurden sie geschlossen.

Eines hat die kurze Fahrt gezeigt - die Notscheibe hält, flattert und klappert dank den angeklebten Hölzern nur ganz wenig.

Nach Hvide Sande
15 Bilder
22.06.2019 - Und wieder ändern wir unseren Plan. Da wir gestern schon die weissen Häuser angesehen haben, entschliessen wir uns, weiter zu fahren, Ziel - der CP in Hvide Sande. Zuerst führt uns die Fahrt auf einer schmalen Landbrücke entlang des Nationalparks Thy, links der Limfjorden, rechts ein See und daheinter die Dünen. Abgesehen von Schwänen sind kaum andere Vögel zu sehen, wir sind einfach ausserhalb ihrer Saison.

Am Ende des Parks erwischen wir gerade noch die Fähre, die uns nach Thyboron bringt. Hier fand 1916 die Skagerrakschlacht statt, bei der 25 Schiffe versenkt wurden und 8645 Menschen ums Leben kamen. Für jedes Schiff steht ein Gedenkstein mit Figuren, die die gestorbenen symbolisieren. Sehr schlicht und gerade dadurch sehr eindrücklich.

Obwohl die Strasse nur wenige Meter vom Meer entfernt liegt, ist die Sicht immer durch hohe Dünen verdeckt. Also heisst es anhalten und im Sand die Dünen hochklettern, zwei Schritte vor, einen zurück. Die Belohnung, ein herrlicher Blick auf einen langen Sandstrand und Wellen.

Unterwegs sehen wir beidseits der Strasse immer wieder kleinere und grössere Häuser mit Schilfdächern. Meist sind sie von Bäumen und Büschen umgeben, die sie vor dem Wind schützen.


Nach Legoland
8 Bilder
23.06.2019 - Auf zum Legoland! Noch ein paar Kilometer Landbrücke liegen vor uns, dann geht es ins Landesinnere. Vorbei an landwirschaftlich geutzten Flächen, riesen Windräder, Bauernhöfen. Und dann der erste Hinweis auf unser Ziel, eine Reklame an einem Haus. Wenig später stehen wir dann schon am Eingang zum Legoland Holiday Village. An der Rezeption nenne ich meinen Namen und werde sogleich mit "Willkommen Elisabeth und Jürgen" begrüsst. Wir bekommen einen Platz ganz am Ende des Geländes zugewiesen, gross, ruhig, an zwei Seiten umgeben von Büschen.

Der Camping ist konsequent auf Familien mit Kindern ausgelegt, Spielplätze, Sanitäreinrichtungen mit Familienbädern, kleiner Zoo. Und zum ersten Mal auf unserer Tour sind auf den Nachbarplätzen Kinder.

Wir haben Eintrittskarten für zwei aufeinander folgende Tage und da der Besuch im Park wohl recht intensiv sein wird, machen wir nichts weiter als einen kleinen Rundgang, bestaunen die aus Legobausteinen gebastelten Tiere in Orginalgrösse und tanken Energie für das Kommende.



24.06.2019 - Der grosse Tag! Legoland! Der Traum meiner frühen Jugend! Dass die Toröffnung um 10 Uhr nicht verpasst wird, dafür sorgt der erste Flieger um 6 Uhr morgends ab dem kaum einen Kilometer entfernt liegenden Flugplatz. Das ist übrigends der zweitgrösste hier in Dänemark. Wer dann noch schläft, dem steigt ein Kuckuck aufs Wohnmobildach und singt sein Frühmorgendslied. Unterstützt wird er vom I-Ah schreienden Esel im nahen Zoo.

Wir überstehen das alles und wandern am späten Vormittag ins Legoland. Laut Prospekt gerade mal 400m vom Camp entfernt, real aber rund 600. Dazu kommen 300m von unserem Platz bis zum Campeingang. Von den vielen Kassen sind nur ein paar geöffnet, das deutet auf wenige Besucher hin. Und es ist auch so, kaum Warteschlangen vor einzelnen Attraktionen. Am Eingang links und rechts der Strasse ein Laden nach dem anderen, lauter legorelevante Dinge. Wir werfen einen kurzen Blick in einzelne Geschäfte, ziehen jedoch schnell weiter. Als erstes fahren wir mit dem Legotop in die Höhe und erhalten aus 36 m einen Überblick über das Gelände. Im Uhrzeigersinn schlendern wir dann auf dem äussersten Weg durch die einzelnen Ausstellungen. In Atlantis, einem Aquarium sind Schiffswracks und Forscher aus Legosteinen, tropische Fische wie Rochen und kleine Haie sind hingegen echt. Bahnen, Schiffe, Achterbahnen, Karussels, alles was Kinderherzen höher schlagen lässt. Daneben kleine Restaurants für Hamburger, Hotdogs, Eiscreme und natürlich Kaffeestuben. Verhungern muss niemand. Schiess- und Wurfbuden, bei denen Plüschtiere in allen Grössen gewonnen werden können sind selbstverständlich auch da.

Nach fast drei Stunden und 5 km spazieren sind wir froh, wieder beim Wohnwagen zu sein.


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Erstellt: 24.06.2019