Reise nach Irland 2017
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Start | So 18.06.2017 | 41 | 106223 | 3546 | 2206 | 1597 | Ende | Sa 24.06.2017 | 46 | 106530 | 307 | 3853 | 164 | 2370 | 143 | 1740 |
Wir sind etwas knapp mit Getränken, ich fahre also in den kleinen Ort zum Einkaufen. Eine Ortschaft, wie man sich eben eine irische Ortschaft vorstellt - eine schmale Hauptgasse, gesäumt von kleinen Geschäften und Pubs, alle hübsch angemalt. Neugierig fahre ich noch bis zum Ortsende und da dann die grosse Überraschung für mich - eine Hyundai Garage! Auf der Ladeleitung der Anschlussbuchse zum Wohnwagen fehlt der Strom, die Bordbatterie wird während der Fahrt nicht geladen und der Kühlschrank läuft nicht auf 12V. In der Garage können die sich ja morgen das mal ansehen. |
19.06.2017 - So, nun wollen wir es wissen, wie ist die Strasse nach Glendalough wirklich? Und die ist gut, zumindest von dieser Seite! Beim Besucherzentrum erwartet uns ein ausgedehnter Parpkplatz, der recht gut belegt ist. Wir holen uns einen kleinen Plan der Wanderrouten und dann kommt der grosse Momment: Wanderschuhe anziehen, Picknick im Rucksack verstauen und den umhängen, los marschieren. Zum ersten Mal seit Anfang unserer Reise! Bisher hat das Wetter nie mit gespielt, doch heute scheint die Sonne. Durch den Wald wandern wir dem Lower Lake entlang. Auf der Höhe des Upper Lake zweigt ein Weg zu den Poulanass Wasserfällen ab. Er sollten die schönsten in ganz Irland sein. Die dürfen wir uns nicht entgehen lassen und steigen den recht steilen Weg hoch. An den steilsten Stücken hat es Treppen, das erleichtert den Aufstieg. Und dann bekommen wir sie zu sehen, die Fälle, sie sind nicht riesig, führen nicht gewaltige Wassermassen und sind auch nicht unendlich hoch, aber sie sind wunderschön ins Gelände eingebettet, wirklich sehenswert. Auf dem Rückweg laufen wir über einen Holzsteg dem Nordufer des Lower Lakes entlang. Der Boden ist der reinste Sumpf. Am Ende unserer Runde sehen wir uns die Ruinen des Klosters an - etliche Kirchen, ein hoher, schmaler Turm, uralte, verwitterte Grabkreuze. Wir machen noch einen Abstecher zum Pass in Richtung Hollywood, hinauf in die Wicklow Mountains. Obwohl die höchsten Berggipfel gerade einmal 800 bis 900m erreichen, liegen sie bereits über der Waldgrenze und sind kahl. Oben am Pass werfen wir einen Blick auf die ehemaligen Bleiminen und geniessen den Ausblick ins Tal. Auf dem gleichen Weg wie wir gekommen sind, kehren wir zum CP zurück. |
20.06.2017 - Auf der anderen Seite des Ortes liegt das Avondale House & Forest Park. Das Haus ist möbeliert und kann besichtigt werden. Wäre einmal etwas anderes zu den vielen Ruinen. Und natürlich auch der Park mit seinen fantastischen Bäumen. Wie wir auf dem Parkplatz ankommen, wundern wir uns ein bisschen - gerade mal zwei Autos stehen da. Uns ist es recht, so tritt uns niemand auf den Füssen herum. Wir machen uns auf in Richtung Herrenhaus. Da wird uns klar, warum wir fast allein sind: Mo - Mi geschlossen! Wer lesen kann, wäre da im Vorteil, schon am Parkplatz war eine Tafel mit den entsprechenden Hinweisen. Macht nichts, wir machen einen ausgedehnten Spaziergang durch den Wald mit seinen riesigen Bäumen. An einer Stelle staunen wir nicht schlecht - Sequoias! Nicht ganz so gross wie in den USA, aber immerhin! Nach dem Spaziergang kommt, was wir schon seit geraumer Zeit auf die lange Bank geschoben haben, was irgendwann unausweichlich kommt und sich nicht vermeiden lässt, auch wenn man es sich so sehr wünscht - Haareschneiden! Im Ort gibt es einen kleinen Friseurladen, da gehen wir hin. Bei mir ist das kein Problem - 4mm Schlitten auf den Rasierapparat gesteckt, einschalten, und einmal rund um den Kopf. Keine 10 Minuten und es ist vollbracht. Bei Elisabeth ist das schon aufwendiger. Zuerst waschen, auf dem speziellen Waschstuhl überfällt sie ein wohles Gefühl, sie erhält eine erfrischende Rückenmassage. Dann wird geschnitten, frisiert, geföhnt und eine halbe Stunde später ist auch diese Prozedur geschafft. Und das für 38 Euro! Für beide! Fotos von vorher/nachher gibt es nicht, wir haben unsere Kameras nicht dabei gehabt! |
Elisabeth will wissen wo wir die letzten Tage verbringen werden - St. Margaret's Beach Caravan & Camping Park, etwa 5km südlich von Rosslare. Sie wirft einen Blick ins Internet um weitere Infos zu holen, die sind kurz und schnurz: St. Margaret's Caravan and Camping Park is now closed to the public. Oh! Was nun? So viele CP's in der Nähe von Rosslare gibt es nicht, da könnte der eine oder andere über das Wochenende ausgebucht sein. Blitzartig reservieren wir daher ab Freitag bis Montag einen Platz im Camping Ferrybank bei Wexford. |
Auch bei uns sammelt sich mit der Zeit etwas Abfall an - Glas, Pet, Verpackungen. Je nach Camping wird sortiert oder es geht alles in die gleiche Mülltonne. Da wir pflichtbewusst sind, wollen wir uns an die hiesigen Gepflogenheiten halten, ich mich auf die Suche nach der Abfallsammelstelle. Die finde ich dann in der Nähe des Eingangs und sehe, hier wird getrennt, und sogar nach Glasfarbe! Auf dem Rückweg sehe ich zwei ältere, leicht bekleidedete Damen in Badelatschen und mit Badehandtuch über dem Arm aus dem Gebüsch zu Strand hervorkommen. Messerscharf schliesse ich, dass da ein gangbarer Weg zum Strand sein muss, die Damen sehen mir nicht nach Sanddünenkletterinnen aus. Und tatsächlich, ein fast ebenenr Weg führt durchs Gestrüpp zum Strand. Elisabeth ist hocherfreut uber diese Nachricht, wir machen einen kleinen Spaziergang am fast menschenleeren Strand. |
Wie ich spät am Abend noch einen Inspektionsrundgang auf dem Platz drehe, sehe ich, dass alle Plätze bis auf einen belegt sind, neben den Niederländern viele Iren, Briten und ein paar andere. Die Reservation war also goldrichtig! |
24.06.2017 - Schon relativ früh am Morgen verlassen die ersten den CP, der Hauptharst warted noch auf die Abfahrt ihrer Fähren. Uns berührt das nicht, wir wollen uns das Irische Agrikultur Museum und die Johnstown Castle Gardens ansehen, die sind nur etwa 8km weg, also einen Katzensprung. Doch so schnell, wie wir uns das vorgestellt haben, geht das nicht. Für die ersten 400m brauchen wir sage und schreibe 35 Minuten! Grund dafür sind wieder einmal die Radfahrer! Hier in Wexford finden über dieses Wochenende die All Ireland Senior National Cycling Championships statt! Wieder kommen wir in Konflikt mit einem Radrennen, oder ist es umgekehrt? Wie dem auch sei, wir werden auf der Brücke angehalten und kommen so in den Genuss der vorbei strampelnden Radler! Irgendwann haben die ausgestrampelt und wir kommen vorwärts. Auf dem Parkplatz vom Johnstown Castle Gardens dann ein freudiger Lichtblick, nicht sehr viele Autos stehen hier, und vor allen Dingen keine Busse! WIr spazieren durch den Park Richtung Museum. Und auch hier, wie in anderen Parks, die äusserst eindrückliche Landschaft, grosszügig Angelegt mit gepflegen Grünflächen umgeben von grossen, imposanten Bäumen. Das Museum entpuppt sich als eine richtige Raritätensammlung, jede Art von bäuerlichen Geräten ist ausgestellt, von der Melk- bis zu Erntemaschinen, Arbeitsstätten wie die des Schmids oder Schuhmachers, Fahrzeuge aller Art, auch ein Wohnwagen mit einer 1 PS Zugmaschîne. Wirklich eindrücklich, alles perfekt und mit viel Liebe zum Detail dargestellt. Auch der grossen Hungersnot von 1846-1847 ist einer breite Ausstellung gewidmet. Das Haupnahrungsmittel waren damals Kartoffeln, ein männlicher Erwachsener ass etwa 6.5 kg pro Tag. Ein Pilzbefall zerstörte praktisch die gesamte Ernte, was dann zur Hungersnot führte. Nach dem Museumsbesuch schlendern wir noch durch den Park. Wiederum eindrücklich, die alten Iren hatten diesbezüglich ein goldenes Händchen. Die Fähre legt ja in Rosslare ab, vom Ort selbst werden wir kaum etwas zu sehen bekommen. So beschliessen wir, Rosslare selbst einen Besuch ab zu statten. Ein kleines, wie es uns scheint, Feriendörfchen am Strand, nichts weltbewegendes. Zurück nach Wexford! Ob da immer noch geradelt wird, wir wissen es nicht. Eins aber haben wir realisiert, sie fahren von Norden her durch die Stadt und über die Brücke, von daher läuft der Verkehr. Statt direkt von Süden her zur Brücke zu gelangen machen wir einen kleinen Umweg und kommen von Norden her Richtung Brücke. Das war umsonst, die Radler haben genug, nichts läuft mehr. Ohne Stau erreichen wir den CP. |
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