Reise nach Finnland 2016



Ende der Finnlandtour
Von Varkaus nach Helsinki
  Datum Tag Nr. KM Stand
Auto
KM
Etappe
KM
Total
KM Wowa
Etappe
KM Wowa
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KM Ausflüge
Etappe
KM Ausflüge
Total
Start Di 14.06.2016 48 90190   5629   4790   767
Ende Mo 20.06.2016 54 90783 593 6222 473 5263 120 887

14.06.2016 - Heute morgen können wir es ruhig angehen (so wie wir es eigentlich jeden Tag machen). Wir wollen das Musikmaschinenmuseum ansehen und das öffnet erst um 11 Uhr. Vom CP dorthin sind es nur ein paar Minuten.
Punkt 11 Uhr stehen wir am Eingang und werden vom Besitzer, Herrn Pawel Kempf, empfangen. Er gibt uns als erstes eine Zufriedenheitsgarantie ab, sollte uns die Führung nicht gefallen, gibt es Führungen, bis wir zufrieden sind. So nebenbei bemerkt er, dass eine Besuchergruppe nach zwei Tagen ununterbrochener Führung dann doch zufrieden gewesen sein. Wir wissen also, was auf uns zukommt.
Er geht mit uns und einem Deutschen Ehepaar durch die verschiedenen Räume und erklärt die einzelnen Maschinen mit viel Sachkenntnis und einer ganzen Portion und Humor. Er erklärt sie nicht nur, er lässt sie auch laufen, teilweise ohrenbetäubend. Alte Orgeln, die über Papierstreifen gesteuert werden, erste Gramophone, Maschinen die ganze Orchester nach machten, so wir wie sie früher noch auf Jahrmärkten gesehen haben. Die jüngsten Maschinen stammen aus den 60er Jahren, wo sie langsam durch tragbare Radios verdrängt wurden.
Leider wechselte der Führer etwa nach Halbzeit und der erzählte dann viel weniger über die einzelnen Exponate, seine Sprüche zum grossen Teil alles andere als witzig, für unseren Geschmack teilweise auf unterem Stammtisch Niveau. Schade.
Nach rund 11/2 Stunden ist die Führung zu Ende, wir fahren weiter bis Mikkeli.

15.06.2016 - Eigentlich wollten wir zwei Tage bleiben, aber eben, wir fahren weiter nach Lahti. Beim ersten Besuch konnten wir die Schanzenanlage nur von weitem ansehen, auch die Sibeliushalle war zu. Auf den CP angekommen, prüft Elisabeth routinemässig die Wetterprognose, und die verheissen für morgen nichts gutes. Also nichts wie los zu den Schanzen. Diesmal sind wir nicht die einzigen auf dem Parkplatz, der ist so ziemlich voll. Der Grund dafür - im Auslauf der grossen Schanze wurde ein Schwimmbad aufgestellt und bei dem schönen, warmen Wetter tummeln sich alt und jung im Wasser und auf der Kunststoffwiese des Auslaufs.
Mit uns ist auch noch eine ganze Reisegesellschaft angekommen. Wir befürchten ein grosses Gedränge oben auf dem Turm und beeilen uns. Mit der doch etwas in die Jahre gekommenen Sesselbahn lassen wir uns zum Fuss des Turms hinauf bringen. Dort fährt der Lift, dessen Kabine wegen den langen Skis der Springer so geschätzte drei Meter hoch ist, in rund 40 Sek nach oben. Da folgen dann noch einige Stufen und wir stehen auf der Startebene mit einer herrlichen Rundsicht. Der Blick nach unten, dem Anlauf entlang, ist nicht so furchterregend wie gedacht. Aber runterrutschen ist trotzdem nichts für uns.
Dann ein neuer Versuch bei der Sibeliushalle. Sie ist offen, doch wegen eines Staatsbesuches müssen normale Bürger draussen bleiben. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, uns am kleinen Hafen in ein Café zu setzten und ein Eis zu geniessen.


Hämeenlinna
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16.06.2016 - In der Nacht hat es mit dem Regen angefangen und das hört nicht auf, auch nicht, wie wir in Aulanko in der Nähe von Hämeenlinna ankommen. Auf dem CP muss ich den Wohnwagen per Mover an seinen Platz manövrieren - d.h. Fernsteuerung in der einen, Regenschirm in der anderen Hand. Der Platz ist an und für sich sehr schön, wir stehen direkt am See, doch die Sanitäranlagen lassen zum ersten Mal zu wünschen übrig, alles ziemlich herunter gekommen, vieles funktioniert nicht. Glücklicherweise haben wir, wenn auch nur beschränkte, eine Autonomie, die für einen Eintagesaufenthalt reicht.
Zwei Dinge wollen wir uns ansehen - die Glasmanufaktur und das Glasmuseum in Iittala sowie die Heilig Kreuz Kirche in Hattula. Von der Glasmanufaktur sind wir ein bisschen enttäuscht, das rührt wohl daher, dass wir durch die Glasi in Hergiswil sehr verwöhnt sind.
Die Kirche hingegen ist ein wirklicher Höhepunkt. Waren in all den Kirchen, die wir bisher auf unseren Reisen gesehen haben, die Malereien und Gemälde irgendwie geordnet, scheint es, als ob hier gemalt wurde, wo noch ein weisser Fleck war. Es sind unendlich viele einzelne Szenen, wir könnten stundenlang hinsehen und staunen Eine junge Dame, die hier in der Gegend aufgewachsen ist und auch ganz in der Nähe wohnt, hat uns die Eingangstüre aufgeschlossen und erzählt uns das eine und andere zur Kirche.

17.06.2016 - Der Morgen präsentiert sich freundlicher, kein Regen! Das Ankoppeln per Mover ist eine reine Freude!
Wiederum stehen zwei Besichtigungen an, das Finnische Glasmuseum in Riihimäki und das Eisenbahnmuseum in Hyvinkää.
Das Glasmuseum ist von anderem Kaliber als das in Iittala. Hier sind jede Menge namhafter Künstler mit ihren Werken vertreten, eine reine Augenweide! Auch die Herstellung einzelner Stücke wird dargestellt.
Im Eisenbahnmuseum sind eine ganze Anzahl alter Dampfloks sowie der Zug des Zaren zu bewundern. Leider darf der nicht betreten werden, nur durch die Fenster schauen ist gestattet. Doch auch so erhalten wir einen Eindruck der pompösen Ausstattung in Leder und Plüsch, Chaiselongue, Waschecke und Klingelknopf. Darin liess sich wohl angenehm und bequem reisen.
Zur Abwechslung regnet es wieder, klärt dann aber kurz vor Porvoo wieder auf, die Sonne scheint und kein Wölkchen am blauen Himmel. Doch für morgen ist wieder grau, trüb und nass Trumpf, so bleibt uns nichts anderes übrig, als uns Porvoo noch heute anzusehen. An der Rezeption des CP haben wir eine kleine Broschüre über die Stadt erhalten, die auch einen Plan samt Rundgang zeigt, nur 2 km lang, dafür aber über Kopfsteinpflaster. Der Weg führt uns durch die engen, malerischen Gässchen, vorbei am Dom, über die Teufelstrepppe, zu etlichen Statuen berühmter Einwohner und dem Fluss entlang, von wo aus wir die gut erhaltenen Speicherhäuser bewundern können.
Wieder ein Tag mit vielen sehenswerten Dingen.

Routenplanung
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18.06.2016 - Heute ist Stiefel-Tag. Ohne Stiefel dafür in Crocks den Wohnwagen zu verlassen ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Es hat die ganze Nacht gegossen, und obwohl das Gelände leicht geneigt ist, steht alles unter Wasser. Nicht direkt sichtbar, aber der Boden ist aufgeweicht, tritt man in Crocks auf die Wiese, sinkt man ein und das Wasser fliesst über die Löcher in den Crocks direkt in die Sandalen. Erinnert irgendwie an die Zeit bei den Pfadfindern und den Pfingstlagern. Die waren ja auch immer verregnet. Aber wir haben sie mit Bravour und allen Ehren überstanden, sind gestärkt daraus hervor gegangen. Das hilft uns jetzt, den Tag zu meistern.
Glücklicherweise haben wir uns Porvoo in weiser Voraussicht gestern schon angesehen, weiter Sighseeings für den heutigen Tag sind nicht geplant. Wir haben also alle Zeit um uns zu erholen, HP zu schreiben, Buchhaltung nachzuführen, über den Rückreisebaustellenslalom nachzudenken, usw., etc., pp.
Hoffentlich leert Petrus jetzt alle Kübel, so dass wir in den nächsten Tagen in Helsinki schönstes Wetter haben.


Nach Helsinki
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19.06.2016 - Nun ja, es scheint, dass nicht ganz alle Kübel total leer sind. Es scheint, dass es in einigen noch ein paar klitzekleine Tröpfchen hat, die aber nicht weiter stören.
Wir machen uns auf die kurze Etappe zu unserem letzten CP in Finnland. Damit wir die Strecke von nur 34 km noch auskosten können, fahren wir über die Landstrasse, durch kleine Orte und dichte Wälder, vorbei an Feldern und Seen. Alles ruft Erinnerungen an die letzten sechs Wochen hervor.
Nach genau sechs Jahren und einem Monat sind wir wieder auf dem CP bei Helsinki. Hier startete 2010 unsere Reise durch Russisch Karelien. Der Platz ist rappelvoll, aber dank Reservation bekommen wir einen guten Platz mit Aussicht auf hunderte andere Camper und die hohen Mietshäuser neben dem Camp. Wir machen noch einen kleinen Rundgang und stellen fest, alles ist noch so wie beim letzten Besuch.


Helsinki
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20.06.2016 - Mit der U-Bahn fahren wir in die Stadt. Wir müssen noch ein paar Mitbringsel für die lieben Daheimgebliebenen kaufen, unterwegs haben wir leider nicht das richtige gefunden. Die Fahrt dauert nicht sehr lang, so 20 Minuten, und wie wir aus dem Untergrund wieder an die Oberfläche kommen, scheint doch tatsächlich die Sonne. Nun müssen wir die richtigen Geschäfte suchen. Da es hier in Helsinki bereits Touristensaison ist, finden wir schnell eine der vielen kleinen Touri-Infos. So kommen wir zügig zu unseren kleinen Aufmerksamkeiten.
Eine Stadtrundfahrt lassen wir aus, das haben wir beim letzten Besuch hinter uns gebracht. So schlendern wir nach einem Imbiss in einem Strassencafé noch zum Markt am Hafen. Der ist genau so wie damals - Gemüse und Obst, Fische, Souvenirs, Gestricktes, Kleider und was man sonst so eben noch benötigt.
Nach all der Stille und Einsamkeit die wir auf fast leeren Campings und Parks geniessen konnten, werden wir vom Lärm, der Geschäftigkeit und Hektik fast erschlagen. Wir machen, dass wir zurück zum Wohnwagen auf die Liegestühle an der Sonne kommen.
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Erstellt: 20.06.2016