Reise nach Finnland 2016
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Start | Di 31.05.2016 | 34 | 88768 | 4207 | 3566 | 569 | Ende | Mo 06.06.2016 | 40 | 89429 | 661 | 4868 | 525 | 4091 | 136 | 705 |
31.05.2016 - Es ist 7 resp. 8 Uhr, je nachdem ob Finnische oder Schwedische Zeit. Für einen Tag stellen wir unsere Uhren nicht um. Die beiden Funkuhren im Wohnwagen zeigen jedoch wieder einmal die richtige Zeit. In Finnland liessen sie sich nicht dazu überreden, die Landeszeit anzuzeigen, sie blieben beharrlich bei MEZ. Wir werfen nochmals einen Blick auf die in der Morgensonne glitzernden Stromschnellen. Fischer hat es keine, die kommen erst mit den Lachsen Ende Juli, anfangs August. Dafür hat der Fluss dank Schneeschmelze Höchtswasser. Wir verlassen Kokkolaforsen und folgen der 932. Kurz nachdem wir wieder in Finnland sind, machen wir einen kleinen Abstecher zur Jagdhütte, die eigens für einen geplanten Besuch des Zaren gebaut wurde, der dann aber nie erschien. Zuerst geht es steil bergauf bis zu einem Parkplatz und von dort wird es noch steiler. Wir lassen Miraculix stehen und fahren solo weiter. Oben steht ein Haus, ein Restaurant, das wir als Zarenhütte betrachten, nichts besonderes. Zum Glück gibt es einen kleinen Rundgang zu einer Aussichtsplattform. Und die Aussicht ist eines Zaren würdig! Im Restaurant essen wir unseren Mittagsnack, bevor wir zum Turm auf der Bergspitze fahren. Und, wir staunen, da steht die Jagdhütte! Etwas in die Jahre gekommen, aber trotzdem imposant. Wir ziehen weiter. Unterwegs sollten wir den Polarkreis überqueren und wir erwarten eine riesige Tafe, einen bombastischen Torbogen oder dergleichen. Wie wir dann eine diesbezügliche Infotafel sehen, sind wir schon etliche Kilometer weiter nördlich. Unterwegs gab es mal einen gewaltigen Hopser wegen einer quer über die Strasse laufenden Rinne, das muss es wohl gewesen sein. Und dann, kurz vor Rovaniemi, geschieht das fast für unmöglich gehaltene, nicht mehr erwartete - ein LKW kommt wild lichthupend entgegen. Ich bremse sofort ab, und da ist es - ein Rentier neben der Strasse! Weiblich, zwei Jahre alt wie man uns dann im Camp sagt. Kein Elch, aber der Anfang ist gemacht. In Rovaniemi liegt der CP direkt am Fluss, wir bekommen einen Platz mit Aussicht auf denselben. Gar nicht schlecht, der Platz ist nämlich voll belegt, eine geführte Tour hat hier Halt gemacht. |
Am Nachmittag hellt der Himmel auf, Zeit für den Besuch beim Weihnachtsmann. Laut Prospekt ist Rovaniemi eine Stadt mit 61'000 Einwohnern, 14'000 Rentieren und einem Weihnachtsmann. Das stimmt nicht ganz, im Weihnachsmanndorf am Polarkreis arbeiten drei Weihnachtsmänner! Zu denen kann man sich setzen und seine Wünsche anbringen. Von dieser Begegnung wird auch ein Föteli gemacht, das dann für schlappe 40 Euro erworben werden kann. Da wir wunschlos glücklich sind, gibt es kein Bild. Laut unbestätigten Berichten soll die Wartezeit für ein Rendevous in der Hochsaison über zwei Stunden dauern. Wem es denn wert ist... Und dann sind da ja noch die Souvenierläden. Hier kann jede Menge Geld für jeden weihnachtlichen Kitsch ausgegeben werden. (Es gibt auch das eine oder andere Geschäft mit schöner Ware). Und zu guter letzt, wer mit einer Gruppe ankommt, dem wird vom Reiseleiter beim auf dem Boden gemalten Polarkreis die Polarkreistaufe erteilt. |
Wir setzen junsere Fahrt fort und erreichen am Nachmittag Kemijärvi. Der CP ist seit gestern offen, wir sind die allerersten Gäste, bis zum Abend kommen dann noch ein weiterer Wohnwagen und ein Wohnmobil dazu. Ein Blick auf die Wetterprognose verheisst nichts gutes. Wir wollen als nächstes in den Oulanka Nationalpark und dort ein bisschen Wandern. Morgen, am Freitag, soll es noch einigermassen sein, ab Samstag dann Regen, Schauer, Gewitter, Böen. Nicht gerade was wir uns wünschen. Aber so wie die Prognosen bisher waren, dürften auch die sich ändern. Und ändern kann sie sich nur Richtung besser. Wir werden morgen nochmals kucken. |
Eine grosse, am Strassenrand stehende Skulptur mach uns darauf aufmerksam, dass wir den Polarkreis verlassen. Ein Ren steht gegenüber auf der anderen Strassenseite und schaut uns an als wollte es fragen - Was glotzt ihr da so, noch nie ein Ren gesehen? Nicht noch nie, aber erst zum zweiten Mal. Ohne Probleme erreichen wir den CP in Juuma. Allzu viele Infos erhalten wir nicht, nur eine Karte auf der einige Wanderwege und etliche Parkplätze eingezeichnet sind. Auf die Frage, was an den diversen Parkplätzen zu sehen ist, erhalten wir die Antwort dass die nur für Fischer seien. Für weitere Infos müssen wir zur Parkverwaltung, etwa 20 km auf Natur-Holper-Strassen. Wir erhalten die gewünschten Hinweise zu Wanderungen, die sowohl in der Nähe des Zentrums als auch in der Nähe von Juuma liegen. Der CP neben dem Zentrum ist jetzt offen, und wir überlegen uns, ob wir nach den Wanderungen in Juuma noch hierher kommen sollten. Doch in Anbetracht der Strasse entscheiden wir uns dagegen. |
So ausgerüstet beginnen wir die Wanderung. Auch hier wieder Natur pur! Allerdings hat der Pfad eine Tücke - 19 Treppen mit insgesamt über 530 Stufen, und das doppelt, sowohl beim Hin- als auch Rückweg. Doch das schmälert den Wert der Tour nicht im geringsten, der Wald, die kleinen Moore, der Fluss mit seinen Stromschnelle begeistern auf 7.1 km mit etwa 185 m rauf und runter. |
Nach den ersten paar hundert Metern dann aber schon die erste Treppe! Na ja, was sein muss, muss sein. Doch dann steigt der Weg langsam durch einen offenen Wald an. Entlang des Weges immer wieder Tafeln, die etwas über die Pflanzen aussagen oder über die hier wohnenden Geister erzählen. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir eine kleine Hochebene (250 MüM). Wir haben uns über einen halb zerfallenen Zaun entlang des Weges gewundert, hier kommt die Auflösung - die im umliegenden Wald lebenden Rentiere wurden hier zusammengetrieben. Auf der Ebene treffen wir zuerst auf eine sumpfige Moorwiese, später auf einen kleinen See. Der Boden ist so weich, man sinkt sofort im tiefen Moos ein. Damit die Füsse nicht nass werden, führt ein Holzsteg dem See entlang. Die ganze Umgebung ist einfach herrlich, Natur pur! Der Weg schlängelt sich weiter durch den hier etwas dichteren Wald, bis wir wieder unten und am Fluss sind. Nun gilt es wieder Treppen zu steigen, nur so kommen wir zur kleinen Insel im Fluss. Von hier aus bietet sich uns ein tolle Ausblick auf die Kiutaköngäs Stromschnellen und die roten Felswände. Kurz darauf erreichen wir den Ausgangspunkt der Tour. Das Wetter hat während der ganzen Zeit voll mitgespielt, gab es was tolles zu sehen, schien die Sonne, zwischen den einzelnen Highlights regnete es ganz leicht. Heute, wie auch schon gestern haben wir eine Art Kaffeebohnenhäufchen am Boden bemerkt. Wir haben auf Kot eines kleinen Tieres getippt, so etwas wie ein Hase. Doch an der Info werden wir eines besseren belehrt, die Kügelchen stammen von Rentieren. Ginge es nach der Häufigkeit, mit der die Häufchen auftraten, hätten wir eigentlich eine ganze Herde sehen müssen. Aber eben, hätten. |
Nach etwas mehr als zwei Stunden sind wir im Park, melden uns für den CP an und erhalten Infos zu den Wanderwegen. Da wir heute nicht mehr allzu viel unternehmen wollen, entscheiden wir uns für den 3 km langen Naturlehrpfad. Zu Begin pfeift uns eine kalter Wind um die Ohren, so gefühlte 0°, der die Nase zum laufen bringt.Der Weg ist ähnlich, aber doch etwas anders als die beiden letzten Touren im Oulanka Park. Auch hier Holzpfade, Waldboden, aber nur eine einzige Treppe. Der Wald ist offener, und absolut naturbelassen. Auf den am Wegrand stehenden Tafeln erfahren wir viel über die Entstehung der Moore und Sümpfe, Tiere und Pflanzen. |
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