Tallinn und Tartu
Von Tagaranna nach Cesis
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start Sa 11.08.2012 40 116’781   4808
Ende Fr 17.08.2012 48 117’343 562 5370

11.08.2012 - Leuchtturmtag! Zuerst steht der bei Panga Pank, den wir mutterseelen allein ansehen können. Allerdings nur von unten! Wir machen ein paar Schritte der Steilküste entlang, doch die tiefen Temperaturen und der starke Wind treiben uns rasch wieder in die Wärme zurück.
Die Fähre zur Insel Hiiumaa verpassen wir zwar zeitlich nicht, aber es hat schlicht keinen Platz mehr für Idefix. Wir müssen volle vier Stunden warten. Elisabeth vertreibt sich die Zeit mit lesen, ich führe die Homepage nach. Auf der Insel besuchen wir als erstes den Turm bei Ristna. Während Elisabeth unten wartet, klettere ich die über 100 Stufen zur Plattform hoch und geniesse die Aussicht. Wieder unten angekommen, genehmigen wir uns Kaffee und Kuchen, der sich als Spinatküchlein entpuppt. Der zweite Turm ist bei Köpu, ein gewaltiger Steinbau. Auch hier wieder harte Arbeit, die Treppen sind steil und die einzelnen Stufen sehr hoch. Und wiederum geniesse ich die Aussicht über die Wälder und das Meer.
Eigentlich wolten wir auf den CP bei Tahkuna, doch hier findet ein Surfevent statt - alles belegt. Da auch sonst auf der Insel wegen dem Wochenende viel los ist und morgen die Fähren vermutlich sehr belegt sind, entschliessen wir uns, zurück aufs Festland und nach Haapsalu auf den CP zu fahren. Diese Mal haben wir Glück, kaum sind wir als letzte auf dem halb leeren Deck, legt die Fähre ab.
Leuchttürme

Haapsalu 12.08.2012 - Während Elisabeth bei Idefix bleibt, sie fühlt sich nicht so gut, unternehme ich einen Spaziergang durch Haapsalu. Der erste Halt beim Markt, Kleider, Gemüse, Handwerk. Er ist nicht sehr gross, die Hälfte der Stände ist nicht belegt. Nächster Stop beim Eisenbahnmuseum. Das alte Bahnhofsgebäude ist schon schön herausgeputzt, ebenso die kleine Ausstellung. Die Loks und Wagons harren auf ihre Restaurierung. Dann der Gang durch die Burg - riesig, treppauf und -ab. Die Anzahl Stufen zähle ich nicht, es sind zu viele. Die Burg ist eher eine Ruine und doch hat man viel aus ihr gemacht, diverse interessante Ausstellungen, naturgetreu nachgestellte Szenen, Kerker, Apotheke mit allen möglichen und unmöglichen Esenzen und Heilmitteln, Arztzimmer mit Instrumentarium bei dem man sich überlegt, wie ein Patient deren Gebrauch überlebt hat, Alchemistenküche. Den Abschluss des Rundbummels in Haapsalu bildet die Promenade mit dem Aussichtsturm.

13.08.2012 - Es geht nach Tallinn. Unterwegs halten wir beim Kloster in Padise. Eine richtige Ruine, die nach unseren Sicherheitsvorschriften wohl nicht begangen werden dürfte. Und doch, man darf, den Turm muss ich natürlich über abenteuerliche Stufen besteigen und die Aussicht geniessen. Auf dem Parkplatz treffen wir wieder auf Teilnehmer der Kuga Tour, die wir schon in Aglona getroffen haben. In Tallinn sehen wir uns zuerst den Tallinn City Camping an, einige wenige Womos. Beim Stellplatz am Yachthafen Sardinenstellung, ein Womo neben dem anderen. Also zurück zum CP, wo wir ein Plätzchen mit Wiese vor der Tür finden. Ich sause noch kurz in die Stadt zur Info wegen einer Stadtbeschtigung. Am sinnvollsten erscheint die Audio-Tour zu sein, bei der wir mit i-pod allein, mit unserem Tempo unterwegs sind. Die Stadt ist total von Touris überschwemmt, im Hafen liegen etlich Kreuzfahrtschiffe, laut Touristeninfo sollen mindesten 7000 Besucher unterwegs sein. Nach Tallinn

Tallinn 14.08.2012 - Mit Touri-Info-ipod und Knopf im Ohr erkunden wir Tallinn. Das Sprichwort "Berge von unten, Kirchen von aussen, Kneipen und Beizen von innen" trifft für uns heute ganz und gar nicht zu. Wir erklimmen den Domberg und geniessen die Aussicht über die roten Dächer der Altstadt, sehen uns die reichlich mit Gips und Gold verzierte Alexander-Newsky Kathedrale von aussen und innen an, bei der Heiliggeistkirche geraten wir in einen Schwarm Kreuzfahrertouristen und werden so in die fürs gemeine Fuassvolk gesperrte Kirche gespühlt. Am Marktplatz sitzen wir vor der Beiz auf der Strasse und beobachten beim Mittagessen das Treiben auf dem Platz. Tallinn ist wirklich eine sehenswerte Stadt, die sehr viel Charme ausstrahlt.

15.08.2012 - Wir verlassen Tallinn, unser Ziel: ein Camping in Vösn. Der gestrige Tag war doch anstrengend, fast 7 Km zu Fuss durch Tallinn, da wollen wir nicht so weit fahren und uns ein bisschen ausruhen. Doch ganz ohne geht es nicht, wir legen einen kurzen Halt bei den Jägala Wasserfällen ein. Die sind zwar nicht sehr hoch, doch ist das herabfallende Wasser sehr chic, es hat ein Mèche, braune Strähnen fein verteilt über die ganze Breite. Warum und wieso, keine Ahnung. Dank der kurzen Strecke treffen wir schon um 12:30 auf dem fast leeren Camping ein und geniessen den Rest des Tages. Nach Vösu

Tartu 16.08.2012 - Leider vertreiben uns die unzähligen aufdringlichen Wespen von ruhigen Platz. An ein draussen sitzen und Essen ist nicht zu denken. Auf nach Tartu!
Wieviel Tafeln "Achtung Elche" wir schon gesehen haben, wir wissen es nicht. Doch heute kriegen wir ein Prachtsexemplar vor die Linse. Wir werden aber niemandem sagen, dass der friedlich im hohen Gras des Elistvere Wildpark liegt.
In Tartu fahren wir zuerst auf den "Campingplatz", der ist klein, höchstens zwei Womos. Wir haben wieder Glück, es ist nur eines beim B&B-Gästehaus. Tartu ist gottseidank nicht so riesig, die Altstadt lässt sich leicht zu Fuss erkunden. Und von den fast 50 Sehenswürdigkeiten der Stadt sind mehr als ein Drittel Skulpturen und Statuen von mehr oder weniger bekannten Personen, angefangen von Gustav Adolf II (Schwedischer König, 1594-1632, etwas Geschichte muss sein) bis hin zu Karl-Otto dem Heizbaren. Es ist also überschaubar. Zwei Dinge sind jedoch erwähnenswert, einerseits die St. Johanniskirche mit ihren fast 1000 Terrakottafiguren und die Domruine mit ihren zwei besteigbaren Türmen (da musste ich natürlich hinauf!) Mein Cousin hatte uns den Pulverkeller als Restaurant empfohlen, doch die groben Bänke und Tische sind nichts für unsere Rücken. Am Ende unserer Tour stehen wir vor einer Pizzeria, der können wir nicht widerstehen.

17.08.2012 - Bevor wir uns in Riga umsehen, wollen wir die in Vösu verpassten Ruhetage nachholen. Auf unserer Fahrt nach Norden haben wir in der Nähe von Cesis auf einem schönen Platz an einem See gestanden. Den peilen wir wieder an und - er ist beinahe voll, eine holländische Reisegruppe belegt fast alles. Eine Plattform ist noch frei, und die können wir haben. Die Sonne scheint, es ist recht warm, vom Liegestuhl aus können wir den ganzen Platz und den See überblicken, das Treiben beobachten und ein bisschen darüber lästern. Da die Wärme bis zum Abend bleibt, an unserem Platz ein, wenn auch sehr rostiger, Grill steht und es ein Holzhaus (Haus aus Holz mit Holz zum grillen drin) hat, werden die Kottelets zum ersten Mal auf dieser Reise über der Holzglut gegrillt. Apalkalns


Bildergallerien
Gallerie Baltikum Diese Etappe

Erstellt: 17.08.2012