Anfahrt zum Baltikum
Von Daheim bis Wigry
  Datum Tag Nr. KM-Stand KM Etappe KM Total
Start Di 03.07.2012 1 111’773   0
Ende So 15.07.2012 13 114’010 2237 2237

03.07.2012 - Eigentlich wolten wir ja schon gestern los, aber das liebe Dach von Idefix ist auch nach der Reparatur in der Werkstatt noch nicht ganz dicht. Ich musste also nochmals etwas Dichtmittel auftragen und das musste erst trocknen.
Nun geht es via Schaffhausen und Ulm Richtung Norden. Zum ersten Mal übernachten wir in Ellwangen auf einem riesigen Parkplatz. Laut Stellplatzführer ein offizieller SP mit V&E. Davon ist aber nichts zu sehen. Macht nichts, wir bleiben.

04.07.2012 - Trotz Stadtnähe war die Nacht sehr ruhig. Wir wollen heute etwas vorwärts kommen und so nehmen wir die Autobahn. Trotz einiger Baustellen sind wir bereits kurz vor 4 Uhr an unserem Ziel, dem Worlitzer Park. Zu einem kurzen Spaziergang zum Park und den Seen haben wir noch Lust, doch noch ein wenig im Liegestuhl die Sonne geniessen ist noch schöner. Worlitzer Park

Fähre über die Elbe 05.07.2012 - Besuch bei Angelika und Wolfgang in Berlin. Bei Kaffee und sehr gutem Käsekuchen haben wir uns viel zu erzählen, sie von ihrer Reise über die Seidenstrasse, wir über Südamerika. Die Zeit in ihrem wunderschönen Garten geht sehr schnell vorbei. In Berlin wollen wir nicht übernachten und so fahren wir noch zum Werbellinersee.

06.07.2012 - Über Land ziehen wir weiter Richtung Ostsee. Unterwegs passieren wir Angermünde, mein Geburtsort. Seit unserem letzten Besuch vor etlichen Jahren hat sich einiges getan, es sieht nicht mehr so dunkel und triest aus, viele Häuser sind renoviert und in hellen Farbtönen gestrichen. Am späteren Nachmittag kommen wir in Loddin auf dem CP Stubbenfelde an.

07.07.2012 - In der Nacht hat es nur einmal geregnet. Und zwar so stark, dass bei weiteren Güssen die Ostsee überlaufen wäre. Doch am Nachmittag reisst die Wolkendecke auf und die Sonne scheint wieder.

08.07.2012 - Nach einem Schwatz mit den Nachbarn, ein älteres Ehepaar, früher auch mit Womo, heute mit Wowa aus gesundheitlichen Gründen unterwegs, ziehen wir weiter. Die erste Fähre, die wir in Swinemünde anfahren, nimmt nur Fahrzeuge bis 3.5 To mit. Wir müssen also zur weiter südlich gelegenen Fähre. Unser Ziel heute - der CP 107 in der Nähe von Mielno. Das Navi führt uns zielstrebig dorthin, wir fahren gemäss Anweisungen, die Einbahntafel und den schmalen Waldweg ignorieren wir. Glücklicherweise kommt uns niemand entgegen! Vom CP aus durch den angrenzenden Wald kommen wir dann auch noch zum nahegelegenen Strand, allerdings zu Fuss.

09.07.2012 - Was die Wahl der Strassen angeht, das Navi wird genauestens überprüft! So erleben wir keine Überraschungen und erreichen Leba ohne Probleme. Der CP #21 ist gross, hat riesige Parzellen und ist sehr angenehm. Auch heute gibt es für uns noch einen Spaziergang zum Strand.

10.07.2012 - Ruhetag! Das bedeutet für Elisabeth ausruhen, lesen und natürlich die Handwäsche waschen! Ich schwinge mich aufs Velo und fahre zur Wanderdüne. Laut Plan 4.5 Km. Soweit ist es bis zum Parkeingang, dann kommen noch weitere 3.5 Km. Das letzte Stück dann zu Fuss, zuerst noch flach, dann steil die Düne hoch. Mit ihrer Höhe von rund 40m deckt sie alles zu, was sich ihr in den Weg stellt. Ein Dorf hat sie schon zugedeckt, von dem ist nichts mehr zu sehen. Von den Bäumen schauen nur noch die abgestorbenen Kronen aus dem Sand.
Ganze Schulklassen vergnügen sich an der steilen Flanke, einige Kinder schlagen Purzelbäume von oben bis unten, andere legen sich flach hin und rollen so den Abhang hinunter.
Auf dem Rückweg muss ich mich beeilen damit ich noch vor der Wanderdüne in Leba bin, schliesslich wandert sie und die 8 Km legt sie in schlappen 8000 Jahren zurück!
Am späten Nachmitag schlendern wir noch durch Leba. Es ist eine lebhafte Touristenstadt, dem Hafen entlang lauter Läden mit Souvenirs, Spielwaren, Badeutensilien und und... Dazwischen kleine Restaurants mit Kohlegrills, in denen Fische geräuchert werden.

11.07.2012 - Halbinsel Hel - ein Paradies für Surfer und Kitesegler. Ein CP liegt neben dem anderen, alle so ziemlich proppenvoll. Auf dem See tonnenweise Segler, man fragt sich, wie sie aneinander vorbeikommen. In Hel machen wir Mittagspause. Ein gewaltiger Regenguss nimmt uns die Lust an einem Spaziergang durch den Ort - der ist so eben, dass das Regenwasser nicht abläuft und so reiht sich Pfütze an Pfütze. Wir fahren noch bis Chmielno auf den CP am Klodno See.

12.07.2012 - Beim Abfahren aus dem Camp gibt uns der Platzwart noch einen Tip auf einen Aussichtsturm entlang unserer Route. Den erklimmen wir auch (182 Stufen!!) und haben eine wunderschöne Rundsicht auf die Kaschubische Schweiz, sanfte Hügel, verstreut kleine Dörfer und viel Wald.
In Wdzydz besuchen wir ein Freilichtmuseum mit alten Gebäuden der hier ansässigen Kaschuben. Sie zeigen ihr Leben im 18. und 19. Jahrhundert. Die einzelnen Räume sind liebevoll ausstaffiert, überall Vasen mit frischen Blumen.
Unser Tag endet in Malbork.

13.07.2012 - Freitag der 13te - ein super Tag! Während etwas mehr als drei Stunden erkunden wir die Marienburg. Gewaltig, einfach gewaltig und sehr beeindruckend. Dank ausgeklügelter Audioführung mit I-Pods werden wir zu den interessanten Stellen und Räumen geführt und erhalten die notwendigen Informationen. Ein wirkliches Highlight!!
NIcht ganz so gewaltig aber auch spektakulär die “geneigten Ebenen” am Oberlandkanal. Schiffe werden auf eine Art Bahnwagen verladen, die dann an Seilen auf Schienen den Hang hochgezogen oder herunter gelassen werden. Wie wir ankommen, ist kein Schiff in Sicht, also erst einmal Kaffee kochen und abwarten. Kaum sind die Tassen gefüllt, erscheint auch schon ein Schiff, der Kaffe muss also warten, wir verfolgen das Spektakel.
In Milomlyn führt ein Bauer einen Stellplatz. Auf Anhieb nicht zu finden, doch die Leute auf der Strasse sind sehr hilfsbereit, ohne dass wir fragen weisen sie uns den Weg. An der Einfahrt zum Hof stehen liebevoll gepflegte alte Landmaschinen, das Bauernhaus entpuppt sich schmuckes Einfamilienhaus mit blumengeschücktem Garten, in dem wir stehen können. Die Besitzerin begrüsst uns freundlich in lokalem Deutsch, bringt frischen Münzentee und Informationsmaterial mit. - Ein wahrlicher Supertag!

14.07.2012 - Eine ruhige Nacht! Noch ein Eintrag ins Gästebuch, dann geht es weiter. Heute steht “Landschaft gucken” auf dem Programm - Wälder, sanfte Hügel, Seen, Dörfer und ein paar Städte, dazu Störche auf Wiesen und in ihren Horsten. So kommen wir zügig voran und sind früh auf dem CP am Einsiedlerkloster Wigry. Hier werden wir auf gut Schweizerdeutsch von einem Polen empfangen. Eigentlich lebt er in Basel, hilft jetzt hier auf dem Platz. Wir stehen etwas abseits, das Hauptareal ist von einer holländischen Reisegruppe belegt. Der Platz scheint von Touren begehrt zu sein, auch Perestroika und Seabridge machen hier Station. Die Besichtigung des Klosters verschieben wir auf morgen.

15.07.2012 - Gegen Abend läuteten die Glocken der Kirche und wir hatten schon bedenken, es würde die ganze Nacht die Stunden geschlagen. War dann aber glücklicherweise nicht so. Vormittags sehen wir uns das ehemalige Kloster an, das heute ein Hotel ist. Ganz besonderer Wert wird auf den den Besuch des ehemaligen polnischen Papstes Karol Woytila gelegt, die Zimmer in denen er wohnte wurden so belassen wie er sie vorfand. In der Kirche viel Gold am Altar, aussen fast schmucklos und doch eindrücklich. Vom Kirchturm aus ein weiter Rundblick auf den umgebenden See und die Wälder.
Am Nachmittag spazieren wir zuerst Richtung See. Doch der Weg erweist sich nach kurzem als Sackgasse. Also wandern wir einmal rund ums Kolster, sehen uns den Klostergarten und den angrenzenden See an.

Bildergallerien
Gallerie Baltikum Diese Etappe

Erstellt: 15.07.2012